Die Rentenberechnung ist in Deutschland seit Jahren ein aktuelles Thema, da unter anderem durch den demografischen Wandel die Angst wächst, im Alter nicht mehr ausreichend versorgt zu sein. Wie Sie Ihre voraussichtliche Rente berechnen können, erfahren Sie bei Finanzberater.net!
Die Berechnung der eigenen Rente gibt Aufschluss darüber, welche Beiträge Sie im Alter beziehen können und welche Unterschiede es zu Ihrem momentanen Lebensstandard geben kann. Beachten Sie dabei allerdings, dass sich ein jetzt errechneter Rentenbetrag durch die einzelnen Faktoren der Rentenberechnung bis zum Renteneintritt noch ändern kann: Die Bestandteile der Formel können zum Teil stark variieren.
Faktoren, die Auswirkungen auf Ihre Rentenberechnung haben
In erster Linie bestimmen Ihre eigenen Beiträge, wie hoch Ihre gesetzliche Rente im Alter sein wird. Dazu gehören insbesondere die Höhe sowie die Dauer der Beiträge. Als Beitragszeit gelten zum einen natürlich die Beiträge während einer Beschäftigung, aber ebenso die Zeit während der Ausbildung, des Zivil- und Wehrdienstes, bei der Kindererziehung sowie der Pflege eines Angehörigen sowie die Phasen, in denen Sozialleistungen bezogen und freiwillige Beiträge gezahlt werden, werden bei der Rentenberechnung berücksichtigt. Daneben gibt es die Anrechnungszeiten, die immer dann in Kraft treten, wenn eine Schwangerschaft, Ausbildungssuchenden zwischen 17 und 25 Jahren oder Krankheit vorliegt.
Darüber hinaus wirken sich auch die wirtschaftliche Lage sowie die Anzahl der Beitragszahler und Rentenbezieher auf die Höhe der Rente aus.
Berechnung der Rente
Die Berechnung der Rente erfolgt durch eine feste Formel. Diese besteht im Wesentlichen aus den persönlichen Entgeltpunkten, dem Rentenartfaktor und dem aktuellen Rentenwert. Diese Faktoren werden miteinander multipliziert, um den monatlichen Rentenanspruch in Euro zu errechnen.
Die Entgeltpunkte werden aus den Kalenderjahren berechnet, in denen bis zur Rente Beiträge gezahlt werden. Der Durchschnittswert beträgt 1,0 – wer über dem durchschnittlichen deutschen Einkommen liegt, besitzt mehr Entgeltpunkte. Wer dagegen weniger als der deutsche Durchschnitt verdient, erhält entsprechend einen Wert kleiner als 1,0. Der Wert eines Entgeltpunktes ist ebenfalls davon abhängig, wann die jeweilige Person in Rente geht: Der Zugangsfaktor wird hinzugefügt beziehungsweise abgezogen, wenn der Renteneintritt vor oder nach dem 67. Lebensjahr erfolgt. Wer zu früh in Rente geht, erhält demnach Abschläge.
Wer die Rente wegen Alters in Anspruch nimmt, erhält bei der weitergehenden Rentenberechnung den Rentenartfaktor 1,0. Bei diesem Faktor wird die Art der Rente in deren Berechnung mit einbezogen: Dazu gehören beispielsweise Halbwaisenrenten mit dem Faktor 0,1, Witwenrenten oder die Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung mit 0,5.
Der aktuelle Rentenwert ist der Faktor der Rechnung, der maßgeblich von der wirtschaftlichen Situation abhängig ist. Hier sind vor allem Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bemerkbar, die ausgeglichen werden sollen – aktuell schwankt dieser Wert zwischen ungefähr 27 und 30, wobei dieser Wert in Westdeutschland der Höhere ist. Er wird jedes Jahr zum 01. Juli neu errechnet.
Die demografische Situation in Deutschland wird ebenfalls in die Rentenberechnung einbezogen: In Form des Nachhaltigkeitsfaktors wird die Formel so angepasst, dass die Anzahl der Beitragszahler und der Rentenbezieher auf die letztendliche Höhe der Rente hinzuberechnet wird. Dies ist nötig, da sich durch den demografischen Wandel immer weniger Zahler der Beiträge und immer mehr Rentner in Deutschland befinden.
Von der Brutto- zur Nettorente
Seit 2005 werden die berechneten und ausgezahlten Rentenbeiträge auch versteuert. Beitragsbezieher müssen durch den Rentenfreibetrag bis zum Jahr 2040 nur geringfügige Steuern zahlen – wer allerdings 2040 oder danach in die Rente eintritt, muss für die gesamte Rente Steuern abziehen. Um Ihre Rente zu berechnen, können Sie online einen Rechner verwenden, der Ihre Abzüge und Zuschläge einbezieht. So können Sie eine etwaige Prognose für Ihre zukünftigen Bezüge errechnen, allerdings können Sie sich hierfür auch an einen Fachmann wenden: Dieser kann auf Ihren individuellen Fall eingehen und ein persönliches Gespräch mit Ihnen führen sowie Ihren Rentenanspruch berechnen.