Ein Finanzplan stellt eine strukturierte Darstellung sämtlicher Aspekte Ihrer Finanzen dar. Ziel ist es, diese auf Versorgungslücken zu überprüfen und eine langfristige systematische Strategie für den Kapitalerhalt und -aufbau zu finden. Weiterführende Informationen erhalten Sie exklusiv auf Finanzberater.net!
Oftmals werden Entscheidungen in Bezug auf die eigenen Finanzen situationsbedingt getroffen. Eine langfristige Strategie wird hierbei vernachlässigt, was zu finanziellen Engpässen und Geldverlusten führen kann. Privatpersonen haben jedoch die Möglichkeit, durch einen systematischen Finanzplan die Rentabilität Ihres Kapitals zu überprüfen und einen geordneten Überblick ihrer Einnahmen und Ausgaben zu erhalten. Die Absicherung des „Unternehmens Privathaushalt“ durch geeignete Finanzprodukte wird hierbei erzielt. Zudem dient die private Finanzplanung der Konkretisierung der individuellen Finanzierungsziele. Im folgenden Beitrag lesen Sie, welche Struktur diese hat und was Sie als Kunde beachten sollten!
Ziele und Inhalt eines Finanzplans
Der private Finanzplan hat zum Ziel, die Vermögensziele der Kunden mit ihren finanziellen Möglichkeiten zu vergleichen. So werden künftige Fehlentscheidungen vorgebeugt, die zu Geldverlusten führen könnten. Zudem werden Möglichkeiten für den langfristigen Kapitalaufbau gesucht.
In seiner einfachsten Form enthält ein persönlicher Finanzplan eine Gegenüberstellung von den Einnahmen (Nettolohn, Mieteinnahmen, Zinsen von Wertpapieren, Fonds und Versicherungen) und den Ausgaben im Privathaushalt (Lebensunterhalt, private Altersvorsorge, Immobilienfinanzierung, Freizeitaktivitäten), die in eine Tabellenübersicht eingetragen werden. Der Aufbau eines vollständigen Finanzplans beinhaltet folgende Segmente:
- Datenerfassung von allen relevanten Aspekten,
- Analyse und Planung der Vermögensstrukturen,
- Dokumentation aller Analysen und Empfehlungen und Kontrolle der umgesetzten finanziellen Entscheidungen
und kann professionell von einem freien Finanzberater oder Bankinstituten ausgeführt werden. Ein Finanzplan wird in der Regel für eine bestimme Periode erstellt – beispielsweise über zwei oder fünf Jahre – und schließt meistens auch Planungsergebnisse für die Altersvorsorge ein. Auf diese Weise profitiert der Kunde von einer umfassenden Übersicht seiner Finanzen.
Im Rahmen der Finanzplanerstellung werden verschiedene Handlungsszenarien analysiert: Fragen danach, inwieweit sich eine Immobilie, eine Reise oder ein weiterer Kaufwunsch finanzieren lassen, können mit Simulationen im Rahmen eines geschlossenen Modells mit rechnerischen Darstellungen beantwortet werden. Zudem werden geeignete Finanzprodukte für den Vermögensaufbau und -erhalt gesucht und zeitliche Prioritäten für die nötigen Maßnahmen gesetzt. Im Anschluss werden die Empfehlungen des Finanzplaners umgesetzt und später periodisch kontrolliert. Inwieweit sich der Fachmann hierbei an Ihrer Vermögensverwaltung aktiv beteiligt, können Sie selbst entscheiden!
Arbeitsgrundlagen für einen Finanzplan
Um Versorgungslücken definieren, bestehende Anlagen analysieren und künftige Lösungen finden zu können, bedarf ein Finanzplan einiger Berechnungsverfahren:
- Private Bilanz
Hierbei wird die aktuelle Struktur des Vermögens analysiert. Daran kann der Kunde Finanzierungsquellen erkennen und beurteilen, welche sich von diesen als rentabel erweisen. Ziel ist es, mögliche Risiken zu finden und zu überprüfen, ob bestehende Anlagen der Risikoneigung der Kunden entsprechen.
- Gewinn- und Verlustrechnung
Im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Ausgaben den Einnahmen für eine vergangene Periode gegenübergestellt. So wird quantifiziert, welcher Betrag übrig bleibt und wie dieser weiterhin genutzt werden kann. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Steuerbelastung, die es zu optimieren gilt. Steuerfreie Erträge sind nachrangig, solange sie nicht nachhaltig hohe Einnahmen bringen können.
- Liquiditätsprüfung
Die Liquidität im Finanzplan zielt auf die Überprüfung der kurz- und langfristigen Zahlungsfähigkeit ab, die durch die Kapitalverfügbarkeit bestimmt wird. Zahlungsraten für Tilgungen, Versicherungen und Kapitalanlagen werden hierbei berücksichtigt. Ziel ist es, dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt ausreichendes Kapital zur Verfügung steht, ohne dass eine Kreditaufnahme erforderlich wird. Wird mittels des Finanzplans festgestellt, dass eine Überdeckung besteht – die Zahlungsausgänge sind zu einem bestimmten Zeitpunkt höher als die Eingänge – werden im Anschluss zusätzliche Möglichkeiten für den gezielten Vermögensaufbau gesucht. Ziel ist es hierbei, möglichen Risiken vorzubeugen!
- Rechnungen für Einzelanlagen
Für jede Anlage (Versicherungen, Festgeld, Fonds, etc.) werden zudem die obigen Berechnungen durchgeführt. Um zu kontrollieren, ob diese rentabel sind, wird das Risiko-Rendite-Niveau überprüft. Zudem werden Möglichkeiten gesucht, mit denen bei gleich bleibendem Risiko höhere Gelderträge erzielt werden können!
Finanzplan professionell erstellen lassen
Bei der Suche nach einem geeigneten Ansprechpartner für Ihre ganzheitliche Vermögensanalyse ist Vorsicht geboten. Der Finanzplan wird teilweise als Kundenbindung- und Vertriebsinstrument von Bank- und Versicherungsinstitutionen eingesetzt und wird mit dem Begriff „Financial Planning“ oder „Private Banking“ bezeichnet. Hierbei handelt es sich um die gleiche Dienstleistung, die allerdings eine Mischung aus Beratung und Produktvermittlung darstellt: Der Finanzplan dient hierbei in erster Linie als Deckmantel für den Verkauf von Geldanlagen und Versicherungen.
Finanzmakler, die im Auftrag von Geldinstituten arbeiten, erhalten hohe Provisionen bei einem erfolgreichen Vertragsabschluss – in der Regel bestimmte Prozente der Anlagesumme. Circa 5 % beträgt der Ausgabeaufschlag bei der Vermittlung von Aktienfonds; laufende Kosten in Form von geringen jährlichen Bestandsprovisionen sind ebenso fällig. Somit wird der Fokus vom ganzheitlichen und realistischen Finanzkonzept verschoben, da einzelne Produkte verkauft werden müssen. Ob diese für die Optimierung Ihres Vermögens geeignet sind, spielt hierbei eine geringere Rolle.
Vertrauenswürdigen Finanzplaner finden
Diese Leistung bieten sowohl Steuerberater als auch Finanzberater, die unabhängig oder an ein Institut gebunden sind, an. Das Berufsbild des Vermögensberaters bezieht sich ebenfalls auf solche Aufgabenbereiche, ist allerdings nicht gesetzlich geschützt! Für alle diese Fachleute ist es empfehlenswert, eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung abzuschließen, um für mögliche Verluste aufgrund einer irreführenden Beratung eine Kompensation erhalten zu können!
Die Erstellung eines Finanzplans setzt neben umfassenden Kenntnissen zu Steuer- und Rechtsfragen auch eine fachgerechte Auseinandersetzung mit jeglichen Finanzprodukten und ihren Konditionen voraus. So ist es von vorrangiger Bedeutung einen Fachmann zu finden, der durch seine Expertise und Erfahrungen diese Ansprüche erfüllen kann. Auf dieses Aufgabenfeld zugeschnittenes Berufsbild ist des Finanzplaners. Es handelt sich jedoch allgemein um Fachberater für Finanzdienstleistungen, die für die nötige Expertise weiterer Zertifizierungen bedürfen. Als Kunde können Sie auf die Qualifizierung „Certified Financial Planner“ (CFP) achten, die eine geeignete Ausbildung, langjährige Erfahrungen und das erfolgreiche Ablegen von Fachprüfungen voraussetzt.
Als Kunde sollten Sie auch darauf achten, dass Ihr Finanzplan von unabhängigen Fachleuten erstellt wird! Die leistungsabhängige Bezahlung, die hierbei vom Kunden erfordert wird, könnte sich durchaus lohnen: Eine Auswertung eines der größten Finanzunternehmen in Deutschland hat belegt, dass die Nachsteuerrendite (die nach dem Steuerabzug übrig gebliebener Geldertrag) sich bei Inanspruchnahme einer zertifizierten Finanzplanung um 2 % pro Jahr erhöht. Hier auf unserem Portal haben Sie die Möglichkeit, kostenlos und unverbindlich freie Qualitätsunternehmen aus Ihrer Region zu kontaktieren!