Wer auch nach dem Ende seiner Arbeitszeit den gewohnten Lebensstandard einbehalten möchte, der kommt nicht umhin, sich schon frühzeitig mit dem Thema private Rentenversicherung zu befassen.

Für mehr finanzielle Sicherheit im Alter setzen viele auf eine private Rentenversicherung. © bstrupp (CC0-Lizenz) pixabay.com
Kennen Sie das? Immer, wenn Sie einen Brief der deutschen Rentenversicherung bekommen und darin lesen, wie viel Rente Ihnen in diesem Moment zusteht, wissen Sie nicht, ob Sie lachen oder weinen sollen? So geht es den meisten berufstätigen Deutschen. Entgegen der Aussagen von Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm sind die staatlichen Renten schon lange nicht mehr sicher – das Wort „Altersarmut“ spukt längst nicht nur in den Köpfen derjenigen, die zeitlebens keine hohen Summen verdienten.
Im Gegenteil: Auch wer heute finanziell gesehen zum Mittelstand gehört, wird im Alter nur eine Grundsicherung erhalten, wenn er nicht entsprechend vorsorgt. Fakt ist: Wer als Rentner nicht massive Abstriche in Sachen Lebensqualität machen möchte, der sollte schon in jungen Jahren, beim Einstieg ins Berufsleben, sich um die Altersvorsorge bemühen und eine private Rentenversicherung abschließen.
Was ist eine private Rentenversicherung?
Unter dem Oberbegriff „Private Rentenversicherung“ wird eine ganze Reihe von Zusatzmaßnahmen zusammengefasst, die alle darin bestehen, dass der Arbeitnehmer monatlich einen Prozentsatz seines Gehalts in einen Topf einzahlt. Kommt er ins Rentenalter, erhält er aus den einbezahlten Geldern eine private Rente, zusätzlich zur staatlichen. Der Staat hilft hierbei teilweise nach: Eine private Rentenversicherung ist steuerlich absetzbar, zudem gibt es auch staatlich geförderte Programme wie Riester- und Rürup-Rente. Diese Renten sind obendrein auch vor dem Zugriff des Staates geschützt, falls der Beitragszahler in die Hartz-IV-Falle geraten sollte. Die Gelder dienen also wirklich nur der Altersvorsorge und werden im Falle langandauernder Arbeitslosigkeit nicht vom Staat als Vermögen angesehen, das es aufzubrauchen gilt.
Wette auf ein langes Leben?
Das Problem bei der privaten Rentenversicherung ist, dass man bei den meisten Varianten mindestens 80 Jahre alt werden muss, um die zeitlebens eingezahlten Beträge zurück zu bekommen – zudem schrumpften auch die Garantiezinsen in den vergangenen Jahren teils erheblich. Daher sollten Interessenten in keinem Fall blindlings eine private Rentenversicherung online abschließen, sondern sich an einen Finanzberater wenden. Er hilft nicht nur beim Vergleich privater Rentenversicherungen, sondern auch bei der Berechnung der privaten Rentenversicherung. Denn: Solche Versicherungen kosten häufig unterm Strich mehr, als es auf den ersten Blick erscheint. Ein Vorteil, der sich aber auch zum negativen wenden kann: Sie können eine private Rentenversicherung kündigen. Dann erhalten Sie einen Rücklaufwert. Der fällt jedoch vor allem in den ersten Jahren der Laufzeit sehr viel niedriger aus als der eigentliche Versicherungswert und nicht selten bekommen die Versicherten noch weniger, als sie eigentlich bereits eingezahlt haben. Wer eine staatlich geförderte Privatrente vorzeitig kündigt, muss sogar die Prämien mit Zinsen zurückzahlen. Die vorzeitige Kündigung sollte also nur als äußerste Option in einem echten finanziellen Notfall angesehen werden.
Fazit