Mit einem Riester-Sparplan können Sie ergänzend zur staatlichen Rentenversicherung zusätzlich finanziell vorsorgen und so Ihren Ruhestand absichern. Der größte Vorteil hierbei ist die staatliche Förderung durch Zulagen und Steuervorteile. Finanzberater.net informiert Sie, worauf Sie achten sollten!
Die Riester-Rente ist eine beliebte Möglichkeit, mit der Sie von einem staatlich geförderten Sparplan für private Altersvorsorge profitieren möchten. Das Sparen erfolgt in monatlichen Raten und wird vom Staat durch verschiedene Zulagen und steuerliche Erleichterungen unterstützt. Jeder Riester-Vertrag sollte von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zertifiziert werden und das eingezahlte Kapital garantieren. Zu beachten ist es, dass die Riester-Rente ähnlich wie beim Anlegen vom Festgeld funktioniert: In der Sparphase, in diesem Fall bis zum Rentenbeginn, ist kein Zugriff auf das Sparguthaben möglich. Es gibt jedoch mehrere Wege, eine Riester-Rente abzuschließen: Über eine Versicherung, einen Bank- oder einen Fondssparplan. Alle drei Möglichkeiten unterscheiden sich je nach Einstiegsalter, Verdienstlage und persönlicher Risikoneigung in ihrem Nutzen für den jeweiligen Anleger. Welche Vor- und Nachteile ein Riester-Sparplan im Vergleich zu einer Rentenversicherung hat und welche Kosten hierbei anfallen, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Sparpläne und Abschlussmöglichkeiten
Ein Riester-Sparplan hat mit Bank- beziehungsweise Fondssparplänen zwei Hauptvarianten, die sich nach Risikoniveau und Konditionen unterscheiden. Im Unterschied zu einer Rentenversicherung sind derartige Pläne flexibler, was die Sparraten und einen möglichen Ausstieg angeht. Allerdings können Sie keine feste Verzinsung anbieten, da die Werte schwanken können:
- Ein Riester-Banksparplan wird ausschließlich von Sparkassen, Volks- und Genossenschaftsbanken angeboten. Sicher ist hierbei eine geringe Rendite, die sich nach einem Referenzzins, meistens jedoch nach dem Wert der Staatsanleihen, orientiert. In der Regel beträgt sie zwischen 2 und 3 % pro Jahr, kann aber jedoch variieren. Empfehlenswert ist solch ein Riester-Sparplan für ältere und sicherheitsorientierte Anleger (ab 40), die für kurze Zeit von der garantierten Rendite profitieren können. Zudem besteht bei diesem Riester-Sparplan eine Option auf Immobilienfinanzierung.
- Bei Fondssparplänen wird das Kapital vorwiegend in Aktien- und Rentenfonds angelegt, wodurch die größten Renditeaussichten entstehen. Dieser Riester-Rente-Sparplan wird vor allem von Banken und Fondsgesellschaften angeboten. Die Verzinsung kann 10 % pro Jahr erreichen. Zwischenzeitliche Kursschwankungen sind allerdings jederzeit möglich, weswegen sich diese Anlage vor allem für ein frühes Einstiegsalter (bis Mitte 40) und dementsprechend lange Vertragslaufzeit gut eignet, da somit Geldverluste ausgeglichen werden können.
Kosten für einen Riester-Sparplan
Oftmals wird hervorgehoben, dass ein Riester-Sparplan im Unterschied zu einer Versicherung kostenlos ist. Dies stimmt jedoch nur bedingt: Es fallen hierbei zwar keine Abschluss- und Verwaltungskosten, dafür jedoch stets laufende Kosten an:
- Bei einem Riester-Bank-Sparplan handelt es sich um einen Abschlag von der Rendite, deren Höhe je nach Vertrag zwischen 0,6 % und 1 % schwanken kann. Auf einer 30-jährigen Vertragsdauer entspricht der Abschlag einem Anteil von ca. 15 %.
- Für Fondssparpläne fallen ein Ausgabenaufschlag in Höhe von 5 % der Anlagesumme beim Vertragsabschluss und eine jährliche Bestandsprovision, die bis zu 2 % beträgt, an: Kosten, die auf einer langen Laufzeit gerechnet, ebenso einen bedeutenden Anteil des Sparguthabens betragen können.
Trotzdem können Sie insbesondere bei einem Banksparplan bei einer kurzen Laufzeit mehr profitieren als von einer Versicherung, für die die Abschlusskosten sogar 15 % betragen und in den ersten 5 Jahren vom Kapital abgezogen werden, so dass die staatliche Förderung komplett verloren geht. Ein Anbieterwechsel verläuft zudem bei einem Riester-Sparplan im Vergleich zu Versicherungen, bei denen die eingezahlten Gebühre dann ganz verloren gehen, relativ unproblematisch. Hierbei kann nur den Rückkaufswert ausgezahlt werden, der bei einer kurzen Laufzeit weniger als das Sparguthaben beträgt. Nur gegen eine einmalige Gebühr in Höhe von 50 Euro verläuft die Übertragung des Kapitals bei einem Banksparplan. Bei Fondssparplänen können Geldverluste bei einem Produktwechsel jedoch aufgrund der anfallenden Ausgabeaufschlägen und der risikoreichen Anlage nicht ausgeschlossen werden.