Schlechte Vertragskonditionen, geringe Rendite oder finanzielle Engpässe sind typische Beweggründe, die Riester-Rente zu verkaufen. Warum dies meist mehr finanzielle Nach- als Vorteile mit sich bringt und welche Alternativen Sie haben, erfahren Sie auf Finanzberater.net!
Einst als zusätzliche finanzielle Absicherung für den Ruhestand gedacht, hat die Riester-Rentenversicherung in den letzten Jahren an Beliebtheit verloren. Nachteile der Riester-Rente, wie der Mangel an Transparenz und die hohen, meist über mehrere Jahre abzuzahlenden Ver-
tragsabschlusskosten, haben bei vielen Riester-Rentenversicherten große Skepsis aufkommen lassen. Andere Versicherte möchten wiederum die monatlichen Kosten aufgrund von geringem Einkommen oder Arbeitslosigkeit nicht mehr aufbringen. Der einzige Ausweg, den viele sehen, ist ihre Riester-Rente zu verkaufen oder diese zu kündigen. Warum dies nicht ratsam ist, erfahren Sie im Folgenden.
Warum es sich nicht lohnt, Ihre Riester-Rente zu verkaufen
Die wichtigsten Gründe, warum Sie Ihre Riester-Rente nicht verkaufen sollten, sind folgende:
- Eine Übertragung der Riester-Rente an andere Privatpersonen ist gesetzlich nicht vorgesehen.
- Die einzige Möglichkeit stellt der Verkauf Ihrer Riester-Rente an den Versicherungsträger zu einem bestimmten Rückkaufswert dar. Zwar können Sie sich so Ihre Riester-Rente sofort auszahlen lassen, doch in der Regel fällt der Auszahlungswert bedeutend geringer aus. Grund dafür: Alle bis dahin erhaltenen Förderungen und Zuschläge werden vom Verkaufswert abgezogen. Nicht zu unterschätzen sind zudem die hohen Abschlusskosten, die in den ersten fünf Jahren der Vertragslaufzeit von Ihren Beiträgen abgezogen werden und das angesammelte Guthaben entsprechend mindern.
- Wenn Sie Ihre Riester-Rente verkaufen, erhalten Sie in Zukunft weder die staatlichen Förderungen und Zulagen, noch die Rendite der Riester-Rente.
Riester-Rente verkaufen: Diese Alternativen bieten sich an!
Bevor Sie Ihre Riester-Rente verkaufen, sollten Sie sämtliche Alternativen, die Ihnen zur Verfügung stehen, abwägen und miteinander vergleichen. Hierbei ist es ratsam, sich an einen unabhängigen Finanz- und Versicherungsberater zu wenden, der Ihren aktuellen Riester-Vertrag analysiert und dessen Schwachstellen aufzeigt. Gemeinsam können Sie anschließend andere, günstigere Möglichkeiten der Rentenversicherung auswählen, die Ihren Bedürfnissen entsprechen.
Grundsätzlich stehen Ihnen folgende Möglichkeiten als Alternativen zum Verkauf Ihres Riester-Vertrags zur Verfügung:
Riester-Vertrag kündigen
Egal, ob Sie Ihre Riester-Rente kündigen oder verkaufen: Der Einzahlungswert, den Sie nach der Kündigung oder dem Verkauf zurückerhalten, wird aufgrund der bereits erwähnten Förder- und Zulagenrückzahlungen sowie der hohen Abschlussgebühren drastisch reduziert.
Riester-Anbieter wechseln
Wenn Sie Ihren aktuellen Riester-Anbieter wechseln, lässt sich Ihr Guthaben aus dem bisherigen Vertrag inklusive aller Zulagen und Steuerersparnisse auf den neuen Vertrag übertragen. Hier ist jedoch große Vorsicht geboten: Mit dem Wechsel des Riester-Anbieters sind erneut Abschluss- sowie Wechselgebühren, die bis zu 200 Euro betragen können, zu bezahlen! Ein Wechsel lohnt sich also nur, wenn sich hierbei deutliche finanzielle Vorteile für Sie ergeben.
Riester-Beitrag herabsetzen lassen
Diese Variante stellt die kosteneffizienteste Alternative für jene Personen dar, die ihre Riester-Rente verkaufen möchten, weil ihnen die monatlichen Beiträge zu hoch sind. Diese können nämlich herabgesetzt werden. Insbesondere Geringverdiener und Arbeitslose können auf Antrag den Mindestbeitrag von vier Prozent des Bruttoentgelts reduzieren. Es muss jedoch ein Sockelbetrag von mindestens 60 Euro pro Jahr beziehungsweise 5 Euro pro Monat in die Riester-Rente eingezahlt werden, damit die staatlichen Zulagen weiterhin gewährt werden. Weiterführende Informationen zum Thema Riester-Rente bei Arbeitslosigkeit können Sie auf dieser Seite nachlesen.
Riester-Vertrag ruhen lassen
Falls Sie keine Beträge mehr in die Riester-Rente einzahlen möchten, sollten Sie Ihren Vertrag am besten ruhen lassen. So bleibt Ihnen Ihr bisher eingezahltes Geld in voller Höhe erhalten und verzinst sich zum jeweiligen Grundzinssatz weiter. Die Einzahlung können Sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen. Für die Zeit, in der Sie keine Beiträge einzahlen, stehen Ihnen auch keine staatlichen Zulagen zu.