Finanzberater.net Icon
Altersvorsorge

Riester-Rente: Mit welcher Rendite Sie rechnen können!

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 29. Oktober 2013
Lesedauer: 5 Minuten

Vor allem die hohe staatliche Förderung spricht für den Abschluss einer Riester-Rente. Die Rendite setzt sich aus den Zulagen und der Verzinsung des jeweiligen Anlageprodukts zusammen. Weiterführende Informationen erhalten Sie auf Finanzberater.net!

Keine andere Altersvorsorge erhält eine so hohe staatliche Förderung wie die Riester-Rente. Die effektive Rendite hängt jedoch von der persönlichen Verdienstlage und der ausgewählten Anlageform ab. Im Unterschied zu Aktiendepots besteht jedoch eine Garantie auf das eingezahlte Kapital; maximal 2.100 Euro können zudem steuerlich geltend gemacht werden. Dennoch wird die Rente in der Auszahlungszeit voll versteuert. Beim Einzahlen des Mindesteigenbeitrags in Höhe von 4% des Vorjahresbruttoeinkommens erhalten Sie dafür die maximalen Zulagen, was bei anderen Lebensversicherungen nicht der Fall ist. Wie hoch die Rendite für Ihre Riester-Rente ausfallen könnte, erfahren Sie im folgenden Artikel!

Riester-Rente: Rendite durch die staatliche Förderung

Die Rendite bei Riester kann höher als bei anderen privaten Versicherungen ausfallen, vorausgesetzt, der Sparplan wurde günstig gewählt und man erhält die Zulagen. Geld verlieren können in diesem Fall nur diejenigen, die vorläufig Ihre Riester-Rente kündigen, da die Abschlussgebühren oftmals in den ersten Vertragsjahren vom eingesparten Guthaben abgezogen werden. Die Vertragslaufzeit ist ein wichtiger Faktor: Je länger eingespart wurde, desto mehr Zulagen und Zinsen fallen an. Rund 10 Jahren sind nötig, bis sich die Investitionen bezahlt machen.

Wie hoch genau die Rendite von der Riester-Rente ausfallen wird, hängt zunächst davon ab, wie hoch die Zulagen im Verhältnis zum eingezahlten Mindesteigenbeitrag sind. So erhalten zum Beispiel Kindererziehende, die Arbeitslosengelder beziehen, eine hohe Zulage von bis zu 300 Euro für jedes Kind mit Anspruch auf Kindergeld. Die Grundzulage in Höhe von 154 Euro wird allerdings nur ausgezahlt, wenn der jährliche Sockelbetrag von 60 Euro eingezahlt wurde. In der Summe ergeben beide Faktoren eine sehr hohe Förderquote. Allgemein werden Familien sehr stark begünstigt: Menschen, bei denen auch nur der Ehepartner direkt förderberechtigt ist, können auch eine Riester-Rente beziehen – Voraussetzung ist allerdings auch hierbei, das trotzdem der jährliche Sockelbetrag von 60 Euro eingezahlt wird.

Als Randnotiz: Im letzten Jahr haben Sparer mit Kindern von der Riester Rente eine Rendite zwischen 5% und 7% erhalten – Einpersonenhaushalte ohne Kinder hingegen nur zwischen 3% und 5%. Ohne die staatlichen Zulagen würde die Rendite um ca. 2% geringer ausfallen.

ACHTUNG:
Da die Zulagen bei der Riester-Rente in hohem Maß über die Rendite entscheiden, sollten Sie darauf achten, dass Sie rechtzeitig einen Antrag auf Förderung stellen. Die zentrale Zulagenstelle berichtet jedes Jahr davon, dass mehrere Millionen Euro aufgrund fehlender Anträge nicht ausgezahlt werden können. Bei einer Familie mit einem Kind gehen auf diese Weise statistisch rund 500 Euro im Jahr „verloren“. Beachten Sie zudem, dass der Antrag erneut gestellt werden muss, wenn sich Ihr Familienstatus verändert. Das Formular erhalten Sie bei Ihrem Anbieter.

Riester-Rente: Rendite der einzelnen Sparpläne

Über die Höhe der Riester-Rente bestimmt auch die Rendite, die im jeweiligen Vertrag vereinbart wurde.

  • Die höchsten Renditechancen bestehen bei Fondssparplänen. Der Wert kann bis zu 10% pro Jahr erreichen; es gilt allerdings jederzeit mit zwischenzeitlichen Kursschwankungen zu rechnen. Diese Anlageform ist daher sehr gut für junge Sparer geeignet, die durch eine lange Vertragslaufzeit mehr profitieren können.
  • Bei Banksparplänen orientiert sich der Wert meistens nach dem der Staatsanleihen. Bei dieser Form der Riester-Rente liegt die Rendite bei rund 2%. Bei einer Inflation oder Wirtschaftskrise kann sie jedoch zusätzlich sinken.
  • Versicherungen bieten eine feste Verzinsung in Höhe von 2,25% pro Jahr. Die Rendite ist im Unterschied zu anderen Verträgen garantiert. So können Sie bereits beim Vertragsabschluss Ihre Riester-Rente genau berechnen. Dabei können Sie von einer eventuellen Überschussbeteiligung bei potentiellen Werterhöhungen profitieren.

Gerade bei der letzten Anlageform ist es jedoch wahrscheinlich, dass Sie erst eine sehr lange Vertragslaufzeit brauchen, um eine effektive Rendite erwirtschaften können. Grund dafür sind die verhältnismäßig sehr hohen Abschlusskosten, die oftmals intransparent berechnet werden. Sie werden in den ersten 5. Jahren des Vertrags von Ihrem Guthaben abgezogen, wodurch sogar die Zulagen verloren gehen können. Die Verzinsung erfolgt zunächst nur auf den übrig gebliebenen Betrag.

Die Banksparpläne haben die geringsten Abschluss- und Verwaltungskosten. Wenn Sie zu einer solchen Anlageform wechseln und Ihre alte Riester-Rente verkaufen möchten, sollten Sie beachten: Es ist vom Gesetz her untersagt, die Rente an Dritte zu übertragen. Die Versicherung kann Ihnen dann nur einen Rückkaufswert auszahlen, der geringer als die eingezahlten Beiträge ausfällt.

Demzufolge entscheidet die Wahl der Riester-Rente, ob sich die Rendite für Sie überhaupt lohnen wird. Sie werden nicht von hohen Zinsen profitieren können, wenn die Zulagen für Abschluss- und Verwaltungskosten verloren gehen. Diese Informationen erhalten Sie jedoch bei keiner Versicherung. Deswegen lohnt es sich, die Angebote zu vergleichen und eine unabhängige Honorarberatung zu Rate zu ziehen, um eine zuverlässige Wahl zu treffen. Hier auf unserem Portal können Sie kompetente Finanzberater aus Ihrer Region kostenlos und unverbindlich kontaktieren und gegebenenfalls für diese Aufgabe beauftragen.

Fazit

Ob Ihnen Ihre Riester-Rente eine hohe Rendite bringen kann, hängt von der Zahl und der Höhe der Zulagen, der Anlageform und der Vertragslaufzeit ab. Familien, Geringverdiener und Alleinerziehende profitieren besonders stark. Wenn Sie hohe Gelderträge erzielen möchten, sollten Sie sich ausführlich über die Möglichkeiten der unterschiedlichen Sparpläne informieren und berechnen, wie lange Sie einsparen müssen, um tatsächlich an eine hohe Rendite zu kommen. Hierbei ist es ratsam, einen kompetenten Fachberater zu konsultieren!

Über unsere*n Autor*in
Finanzberater.net Team
Finanzberater.net ist das Branchenverzeichnis für Berater im Finanzsektor. Die Redaktion von Finanzberater.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Finanzthemen wie Krediten, Kapitalanlagen und Versicherungen.