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Kapitalanlage

So führen Sie Ihre individuelle Riester-Berechnung durch!

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 04. November 2019
Lesedauer: 4 Minuten

Vor jedem Riester-Vertragsabschluss sollte unbedingt eine Riester-Berechnung durchgeführt werden. Denn die staatlichen Förderungen bestimmen maßgeblich die Höhe der Beiträge und damit den späteren Rentenanspruch. Wie und wo Sie die Berechnung durchführen können, erfahren Sie auf Finanzberater.net!

Als private Altersvorsorge mit staatlichen Förderungen sowie Steuervorteilen bietet die Riester-Rente allen gesetzlich Rentenversicherten eine attraktive Möglichkeit der zusätzlichen Absicherung im Alter. Den Hauptförderanteil ergeben die staatlichen Zulagen, die unter anderem eine jährliche Grundzulage in Höhe von 154 Euro und eine Kinderzulage von 185 Euro oder 300 Euro (je nach Geburtsjahr des Kindes) umfassen. Voraussetzung für den Erhalt der Zulagen ist die Einzahlung eines Mindestbeitrags, der vier Prozent des Vorjahresbruttoeinkommens beträgt. Steuervorteile können sich dann ergeben, wenn die eingezahlten Beiträge im Zuge der jährlichen Einkommenssteuererklärung als Sonderausgaben abgesetzt werden. Doch wie sehen die Renditen im Einzelfall aus? Und vor allem: Wie viel wird die monatliche Rente später betragen? Um diese Fragen zu beantworten, kann eine Riester-Berechnung durchgeführt werden. Wie diese funktioniert, lesen Sie im folgenden Abschnitt.

Erforderliche Daten für die Riester-Berechnung

Für die individuelle Berechnung der Riester-Rente und der staatlichen Förderungen sind folgende Daten notwendig:

  • Ihr Vorjahresbruttoeinkommen
  • Ihr Geburtsjahr
  • Ihr Familienstand (alleinstehend oder verheiratet): Falls Sie verheiratet sind, ist entscheidend, ob Ihr Ehepartner ebenfalls förderberechtigt ist. Denn dann erhalten beide Eheleute die Grundzulage.
  • Anzahl Ihrer Kinder, für die Sie Kindergeld beziehen, sowie deren Geburtsjahr
  • Ihr voraussichtliches Renteneintrittsalter
  • aktueller Garantiezins: Dieser richtet sich nach dem Jahr des Riester-Vertragsabschlusses.

Auf Basis dieser Angaben können die Höhe des einzuzahlenden Mindestbeitrags, die Zulagenhöhe, die Förderquote, die voraussichtliche Steuerersparnis sowie Ihr zukünftiges Rentenentgelt berechnet werden.

Folgendes sollten Sie jedoch bei dem Ergebnis beachten: Zwar ist die staatliche Förderung bei allen Sparformen der Riester-Rente identisch, doch in Bezug auf zusätzlich entstehende Kosten, beispielsweise Abschluss-, Verwaltungs- und Kontoführungsgebühren, bestehen große Unterschiede zwischen den einzelnen Riester-Produkten. Während zum Beispiel der Riester-Banksparplan nahezu keine Gebühren erfordert, können jene der Rentenversicherung bis zu 15 Prozent der Anlagesumme betragen.

Des Weiteren fallen die Renditen der einzelnen Riester-Produkte sehr unterschiedlich aus: Banksparpläne bieten in der Regel eine eher niedrige aber feste Verzinsung an; die Rendite eines Fondssparplans ist hingegen maßgeblich von der Marktentwicklung abhängig. Informieren Sie sich daher vorab bei einem Riester-Anbieter, mit welchen zusätzlichen Kosten und finanziellen Risiken Sie zu rechnen haben!

Wer führt die Riester-Berechnung durch?

Für eine grobe Riester-Berechnung sind zahlreiche Rechner im Internet verfügbar. Sie sind kostenlos benutzbar und erlauben eine sehr schnelle Berechnung der Riester-Beiträge, der Förderungen und der voraussichtlichen Rente. Nach Eingabe Ihrer Daten erhalten Sie mit einem Klick nach wenigen Sekunden die Rechenergebnisse, meist mit einer veranschaulichenden Grafik. Ein Beispiel für einen solchen Rechner finden Sie auf dieser Seite. Da Online-Rechner allerdings nur Richtwerte liefern, sollten Sie diese lediglich verwenden, um sich ein erstes Bild von den einzuzahlenden Beträgen und eine Abschätzung Ihrer Renditechancen zu machen.

Eine detaillierte Berechnung der Riester-Rente sollte hingegen von einem Fachmann durchgeführt werden, der Ihnen sämtliche Erträge wie auch Kosten im Detail vorrechnet. Hierfür können Sie sich an Vermittler diverser Riester-Anbieter – dazu zählen Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften – wenden. Bedenken Sie jedoch, dass diese nicht unabhängig agieren und daher oft nur Produkte bewerben, die ihnen die höchste Provision versprechen. Die Provisionsgebühren sowie mitunter intransparente Vertragskonditionen, beispielsweise im Falle einer Vertragskündigung, können Ihre Rentenbeiträge und damit Ihre Rendite erheblich minimieren!

Es ist daher ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Riester-Anbietern zu vergleichen und sich außerdem an einen unabhängigen Fachmann zu wenden. Dieser führt eine professionelle Riester-Berechnung für Sie durch und berät Sie bei der Wahl des geeigneten Riester-Produktes. Unser Portal bietet Ihnen die Möglichkeit, Finanzexperten aus Ihrer Region kostenlos und unverbindlich zu kontaktieren. Füllen Sie dafür einfach unser benutzerfreundliches Online-Formular aus!

Fazit

Um eine Riester-Berechnung durchzuführen, sind diverse Daten wie das Vorjahresbruttoeinkommen, Ihr voraussichtliches Renteneintrittsalter sowie die Anzahl und das Geburtsjahr Ihrer Kinder notwendig. Online verfügbare Renten-Rechner ermöglichen eine schnelle aber nur wenig zuverlässige Berechnung. Eher sollten Sie diese als Vorbereitung für ein Beratungsgespräch mit einem Finanzprofi benutzen. Erfolgt die Berechnung durch einen Vermittler, bedenken Sie, dass dieser nicht unabhängig, sondern auf Provisionsbasis agiert!

Über unsere*n Autor*in
Finanzberater.net Team
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