Mit einem Riester-Sparplan können Sie von staatlichen Zuschüssen zu profitieren, wodurch sich eine hohe Rendite für den späteren Ruhestand bildet. Dennoch hat die Riester-Rente auch Nachteile, die Sie bedenken sollten, bevor Sie einen solchen Vertrag abschließen. Mehr dazu auf Finanzberater.net!
Prinzipiell ist ein Riester-Vertrag eine gute Möglichkeit für das Alter vorzusorgen, da die gesetzliche Rente bekanntlich künftig nicht mehr für das Aufrechterhalten eines normalen Lebensstandards ausreichen wird. Die Vorteile der Riester-Rente ergeben sich aus den direkten Zulagen und den steuerlichen Erleichterungen: Bis zu 2.100 Euro können beim Finanzamt geltend gemacht werden. Dabei gilt sie als „unpfändbar“ und vom Staat unantastbar; die lebenslange Auszahlung ist ab dem 60. Lebensjahr garantiert. Dennoch hat die Riester-Rente auch Nachteile, die wir Ihnen in Teil 2 unserer Reihe über den Themenschwerpunkt „Riester-Rente“ ausführlich vorstellen möchten! Zu ersten Teil und somit den Vorteilen der Riester-Rente gelangen Sie an dieser Stelle!
Riester-Rente: Die Nachteile im Überblick
Die Riester-Rente hat insbesondere Nachteile, die sich auf die Flexibilität der Auszahlung beziehen. Anders als bei anderen privaten Anlagen haben Sie einen stark eingeschränkten Zugriff auf Ihr angespartes Kapital. Eine einmalige Auszahlung in Höhe von 30% ist zum Beginn des Ruhestands möglich, der Rest wird bis zum Lebensende kontinuierlich verrentet.
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die steuerlichen Vergünstigungen nur für die Ansparphase gelten. Die auszuzahlende Rente wird später nach dem persönlichen Steuersatz voll versteuert, weswegen Sie mit geringeren Beiträgen rechnen sollten. Wenn Sie eine Berechnung der Riester-Rente durchführen, können Sie bereits recht genau die Höhe der Beiträge ermitteln. Um erste Orientierungswerte zu erhalten, können Sie hierzu einen Online-Kalkulator heranziehen. Für genauere und vor allem zuverlässigere Angaben sollten Sie jedoch diese Aufgabe einem Finanzberater überlassen.
Weitere Nachteile der Riester-Rente bestehen darin, dass sie nur bedingt vererbt werden kann. Wenn Sie die Rente über eine Versicherung abschließen, muss diese Option ausschließlich im Vertrag vereinbart werden und führt zu weiteren Kosten. Vererben kann nur der Ehepartner ausschließlich in der Auszahlungszeit und nicht vor der Vollendung des 85. Lebensjahrs des Rentenempfängers. Im Todesfall in der Ansparphase und auch bei Vererbung gehen alle staatlichen Förderungen verloren und müssen zurückerstattet werden. Des Weiteren müssen Sie auf die Auszahlung Ihrer Riester-Rente verzichten, falls Sie Ihren Ruhestand im nicht-europäischen Ausland verbringen möchten. Im EU-Bereich wurde die Auszahlung bereits 2010 gesetzlich ermöglicht.
Der Verlust von Vergünstigungen droht auch dann, wenn Sie nur in unregelmäßigen Abständen Ihre Beiträge zahlen. Haben Sie Ihre Arbeit verloren oder den Familienstatus verändert, ist ein neuer Antrag auf staatliche Förderung zu stellen, was jedoch negative Auswirkungen auf die Höhe haben und Nebenkosten verursachen kann.
Nur wenn Sie regelmäßig und somit jeden Monat den Mindestbeitrag von 4% Ihres Bruttoeinkommens einzahlen, erhalten Sie die späteren Vergünstigungen in der optimalen Höhe. Je mehr Sie verdienen, desto mehr müssen Sie demzufolge investieren.
Wenn Sie die Riester-Rente nicht mehr möchten: Verkauf oder Kündigung
Wenn Sie mit dem Anbieter Ihrer Riester-Rente unzufrieden sind und diesen wechseln möchten, können Sie dies tun – allerdings müssten Sie erneut Abschlussgebühren zahlen, die in der Regel sehr hoch sind und in den ersten Jahren von Ihren Einzahlungen abgezogen werden.
Wirklich problematisch kann es werden, wenn Sie Ihre Riester-Rente kündigen möchten: Dann müssen Sie das Geld, dass Sie durch Zuschüsse und steuerliche Vergünstigungen erhalten haben, komplett zurückzahlen. Deswegen kann Ihnen eine Kündigung bei finanzieller Notlage sogar zusätzliche Schwierigkeiten bereiten. Deswegen sollten Sie in diesem Fall mit den monatlichen Einzahlungen pausieren. Hierbei können Sie mehrere Monate keine Beiträge zahlen und sobald Sie wieder zahlungsfähig sind, fortsetzen, ohne Rentenanspruch zu verlieren.
Ihre Riester-Rente zu verkaufen, ist nicht möglich, weil sie nicht auf andere Personen übertragbar ist. Wenn Sie kündigen, wird Ihnen aber den „Rückverkaufswert“ ausgezahlt, wobei dieser unter Umständen weniger als Ihre Einzahlungen betragen könnte. Ein Verkauf der Riester-Rente hat zusätzliche Nachteile, wenn Sie auf Sozialleistungen angewiesen sind. Diese können vorübergehend eingestellt werden, solange der ausgezahlte Betrag von Ihnen verbraucht wurde.