Laut einer Studie ist die Lebensexistenz von rund 10% der Selbständigen im Alter bedroht. Dennoch investieren nur wenige in eine Rente, da ihre Verdienstlage oft instabil ist. Welche Varianten an Altersvorsorge für Selbstständige sinnvoll sind, erfahren Sie auf Finanzberater.net!
Der Staat wollte bereits ab 2013 Pflicht-rentenversicherung für Selbstständige einführen, denn ein hohes Prozent ist bereits von Altersarmut bedroht ist. Solch eine Maßnahme könnte die Betroffenen aber bereits heute in finanzielle Notlage bringen: Denn wer kein Geld für freiwillige Altersvorsorge hat, kann auch die vorgeschriebenen Pflichtbeiträge nicht einzahlen. Dass nicht jeder Betroffene das gleiche monatliche Einkommen hat, spricht dafür, dass die Altersvorsorge für Selbstständige flexibel eingerichtet werden soll. Die Rürup-Rente ist eine sichere Möglichkeit, die jedoch nicht flexibel genug ist. Wenn Freiberufler und Unternehmer auf ihre Ersparnisse zurückgreifen können möchten, sollten Sie auch Alternativen in Erwägung ziehen und die Möglichkeiten für private Altersvorsorge vergleichen.
Die Rürup-Rente: Basis-Altersvorsorge für Selbständige
Nur bei dieser Altersvorsorge können Selbstständige von steuerlichen Vergünstigungen profitieren: Bis zu 20.000 Euro pro Jahr sind als Sonderausgaben beim Finanzamt absetzbar. Die Rürup-Rente garantiert einen individuellen Vorsorgeplan mit Kapitalabdeckungsverfahren und einer lebenslangen Auszahlung. Die Beiträge können monatlich, jährlich oder einmalig eingezahlt werden, was bei variablem Einkommen sehr nützlich sein kann. Dennoch ist diese private Rentenversicherung für Selbstständige nicht flexibel genug.
- Man kann von ihr erst frühestens ab dem 60. Jahr profitieren und auf das eigene Vermögen im Fall einer schweren finanziellen Lage und auch bei Arbeitsunfähigkeit nicht zugreifen.
- Falls dies nicht ausdrücklich im Vertrag vereinbart wurde, kann diese Privatrente nicht vererbt oder vorläufig ausgezahlt werden.
- Zusätzlich ist es von Nachteil, dass man die Rürup-Rente nicht kündigen und kaum den Anbieter (das jeweilige Versicherungsunternehmen, wo der Vertrag abgeschlossen wurde) wechseln kann, da dies oft unmöglich oder sehr kostspielig ist.
- Die vergleichsmäßig hohen Anschaffungskosten sind zudem ein zusätzlicher Nachteil: Denn die in den ersten Jahren eingezahlten Beiträge reichen nur für die Abdeckung der Vertragskosten.
Diese Form von Altersvorsorge könnte sich für Freiberufler, die unregelmäßig verdienen, aus diesem Grund wenig bis gar nicht lohnen. Damit Sie auf der sicheren Seite stehen, lassen Sie sich unabhängig vor der Vertragsschließung beraten!
Alternativen für Altersvorsorge für Selbstständige
Die beste Altersvorsorge für Selbstständige kombiniert mehrere Sparpläne, um die Versorgungslücke zuverlässig schließen zu können. Sinnvoll ist es in Gold, Aktien und Immobilien zu investieren, da der Wert hierbei kaum von der Inflation beeinflusst wird. Auch Lebensversicherungen bieten eine gute Möglichkeit dar, besonders wenn Familienmitglieder im Todesfall des Versicherten abgesichert werden sollten.
Als eine sinnvolle Alternative oder zusätzliche Altersvorsorge bieten sich speziell für den Zweck zugeschnittene Investmentfonds an. Der Vorteil hierbei: Schon mit sehr geringen Beiträgen (ab 50 Euro) kann man langfristig für das Alter sparen. Zu jedem Zeitpunkt kann die gesparte Summe komplett ausgezahlt werden, was aber auch nachteilig ist, falls dieser Service regelmäßig genutzt wird und somit kein langfristiges Vermögen aufgebaut wird. Der Vertrag kann jederzeit gekündigt werden und unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen. Das erworbene Vermögen wird jedoch Abgeltungssteuer in Höhe von 25% belastet. Diese Altersvorsorge ist für Selbstständige geeignet, die keine Erfahrungen mit Aktieninvestments haben. Wie groß die Rendite sein werden, kann sich dennoch von Fonds zu Fonds stark unterscheiden. Hierzu ist eine umfassende und unabhängige Beratung unbedingt erforderlich!