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Vermögensverwaltung im Test von Finanzberater.net

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 02. Oktober 2013
Lesedauer: 6 Minuten

Steigende Inflationsrate, niedrige Zinsen und hohe Verlustrisiken bei Aktien? Für ein erfolgreiches Geldmanagement müssen viele Faktoren einbezogen werden, für die Expertenwissen unerlässlich ist. Wie die Anbieter einer Vermögensverwaltung im Test abschneiden, lesen Sie auf Finanzberater.net!

Für den dauerhaften Gelderhalt und einen langfristigen Vermögensaufbau sind systematische Maßnahmen erforderlich. Situationsbedingte Entscheidungen bringen nicht den erwarteten Nutzen, insbesondere wenn über die eigenen Vermögensanlagen keine ausreichende Kontrolle stattfindet. Bei einer geschätzten Inflationsrate von 2,5 % bringen die traditionellen Staatsanleihen mit einer Rendite von 2,25 % nicht ausreichenden Nutzen. Hinzu kommen eine Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % sowie ein Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer. Eine gute Vermögensverwaltung bedarf daher einer komplexen und nachhaltigen Strategie, die diese Faktoren berücksichtigt und stets der Marktentwicklung angepasst wird. Aber das Erzielen einer hohen Rendite reicht nicht aus, viel mehr sollte eine gute Anlagestrategie an die persönliche Risikoneigung der Kunden orientiert sein! Wie die professionelle Vermögensverwaltung verschiedener Anbieter im Test abschneidet und was ein gutes Geldmanagement allgemein ausmacht, lesen Sie im folgenden Beitrag!

Vermögensverwaltung im Test: Ranglisten

Es sind bereits mehrere Rankings zu Vermögensverwaltungen durchgeführt worden. Hierbei werden jedoch auch unterschiedliche Maßstäbe angewandt. So kann eine „beste Vermögensverwaltung“ kaum definiert werden. Die Ergebnisse folgender Tests können jedoch berücksichtigt werden:

Fuchsbriefe-Test

Der Informationsdienst „Fuchsbriefe“ prüft jährlich mehrere Anbieter einer Vermögensverwaltung in einem Test, wobei als Grundlage für die Auswertung ca. 100 Kundengespräche dienen. Die maßgeblichen Kriterien hierbei sind Beratungsqualität, Vermögensstrategie und Transparenz. Anhand dieser Analyse konnte man feststellen, dass der Umgang von Geldmanagement-Unternehmen mit der Risikoneigung der Kunden immer noch nicht professionell genug ist. Dennoch gibt es einige Vermögensverwaltungen, die im Test sehr gut abgeschnitten haben: Testsieger sind 2013 die Feri Trust GmbH, Hauck & Aufhäuser sowie die DZ Privatbank Luxemburg. In Hinsicht auf die Beratung hat UBS von München die beste Leistung erbracht; vergleichbare Qualität bieten noch Hauck & Aufhäuser sowie Feri Trust GmbH. In Hinsicht auf die Vermögenstrategie stellt Family Office Berlin & Co. den Spitzenreiter dar. Was die Transparenz hinsichtlich Kosten, Vertrieb hauseigener Produkte und Rückvergütungen angeht, konnte HSBC Trinkaus & Burkhardt mit dem ersten Platz ausgezeichnet werden.

Der Test der Wirtschaftswoche

Andere Kriterien wurden bei dem Test zur Vermögensverwaltung von der Wirtschaftswoche in Kooperation mit Düsseldorfer WSH Deutsche Vermögenstreuhand eingesetzt. Hierbei wird in zwei Kategorien – eine defensive und eine offensive – das Verhältnis verschiedener Anbieter zwischen risikoreichen sowie renditestarken Anlagen und möglichst schwachen Wertschwankungen analysiert.

In der ersten Kategorie, bei der der Aktienanteil begrenzt ist, da möglichst ein Gelderhalt gewährleistet werden soll, belegt Flossbach von Storch AG aus Köln den ersten Platz, gefolgt von Peter Huber, Startcapital. Die Vermögensverwaltung, die im Test eine möglichst hohe Rendite erzielt hat, war SAUREN Fonds-Service AG gefolgt von Lingohr & Partner Asset Management GmbH.

Der Test von n-tv und Focus-Money

Bei der auf dem Prinzip des Mystery Shoppings (verdeckte Kunden) durchgeführten Analyse kamen nur Banken, die eine Vermögensverwaltung anbieten, zum Vergleich. Hierbei wurden 29 Institute auf die Beratungsqualität und Diversifikation der Anlagestrategie überprüft. Die vorgeschlagenen Anlagestrategien wurden qualitativ und quantitativ ausgewertet, wobei ein Akzent auf die Risikostreuung gesetzt wurde. Den anfallenden Kosten und den steuerlichen Erleichterungen hierbei wurde auch eine hohe Bedeutung beigemessen. Eine herausragende Leistung in der Vermögensverwaltung brachten im Test die APO Bank, Berthman Bank, Frankfurter Volksbank sowie Credit Suisse für besten Aufsteiger in der Branche.

UNSER TIPP:
Die bisher durchgeführten Tests beruhen keinesfalls auf repräsentativen Zahlen. Nicht selten werden die Analysen im Auftrag bestimmter Anbieter durchgeführt, wodurch Interessenskonflikte entstehen. Zudem wird die Vermögensverwaltung im Test der verschiedenen Institute unter Berücksichtigung sehr unterschiedlicher Kriterien durchgeführt. So ist es durchaus ratsam, als Kunde selbst zu entscheiden, ob die Beratungsqualität, die Kostentransparenz oder der Gelderhalt für Sie eine hervorragende Bedeutung haben und nach individuellen Kriterien die Institute zu vergleichen. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich verschiedene Angebote vorschlagen zu lassen, bevor Sie sich für eine Vermögensverwaltung entscheiden. Hier auf unserem Portal können Sie Qualitätsunternehmen kostenlos und unverbindlich kontaktieren!

Was macht eine gute Vermögensverwaltung aus?

Über die Qualität einer Vermögensverwaltung kann ein Test generell nicht aufschlussreich genug sein. Eine Schwachstelle vieler Anbieter ist trotz der guten Anlagestrategie der unprofessionelle Umgang mit der persönlicher Risikoneigung der Kunden. Im Beratungsgespräch sollten daher zunächst vor allem Ihre Finanzierungsziele geklärt werden, deren Definition weit über die Wunschrendite hinausgeht. Zielt der Kunde hauptsächlich auf den Gelderhalt ab, machen risikoreiche Aktien wenig Sinn. Vielmehr kommen Festgeld, Staatsanleihen und inflationsresistente Goldanlagen in Frage. Hierbei ist jedoch die richtige Mischung wichtig. Ein bestimmter Aktienanteil sorgt auch für mehr Sicherheit, da Unternehmen laut Experten in den letzten Jahren ihre Schulden besser als die Staaten abbezahlen. Eine breite Risikostreuung sorgt daher für die Minimierung der Verlustrisiken.

Aber auch beim Erzielen von hohen Wertzuwächsen kann eine gute Vermögensverwaltung eine große Rolle spielen. Hierbei hängt die Professionalität weniger von der Fähigkeit, frühzeitig Prognosen zu geben, da dies aufgrund der veränderlichen Marktsituation kaum möglich ist. Vielmehr handelt es sich um ein gutes Risikomanagement durch regelmäßige Kontrolle und eine rechtzeitige Umschichtung der Anlagen in risikoarme Wertpapiere bei sinkenden Kursen.

Hinsichtlich dieses Faktors ist unabhängigen Vermögensverwaltungen vor Banken den Vorzug zu geben. Wenn der Kunde ein Verwaltungsmandat erteilt hat, kann der Fachmann sofort handeln; bei Banken wird hingegen für jede Anlageentscheidung den ausschließlichen Auftrag der Kunden benötigt. Zudem haben Sie die Möglichkeit, bei einem freien Unternehmen ein breiteres Angebot zu erhalten, ohne auf hauseigene Produkte der Bank angewiesen zu sein.

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass die Leistungen einer unabhängigen Vermögensverwaltung zu teuer sind. In der Realität kann und soll der professionelle Geldmanager allerdings das Gegenteil leisten. Denn eine gute Vermögensverwaltung erweist sich im Test erst dann als rentabel, wenn die anfallenden Nebenkosten geringer als beim Selbstmanagement bleiben. Die Vergütung eines Vermögensverwalters dürfte nicht mehr als 1,2% der Anlagesumme betragen. Darüber hinaus kann er über Direktanbieter provisionsfreie und daher günstigere Investments für Ihre Anlagestrategie finden!

Fazit

Eine Vermögensverwaltung erweist sich im Test dann als gut und professionell, wenn vor allem die persönlichen Ziele der Kunden berücksichtigt werden. Es gibt verschiedene Ranglisten, an denen Sie sich orientieren können. Beachten Sie jedoch, dass ihre Repräsentativität fraglich ist. Ein professionelles Geldmanagement mit regelmäßiger Kontrolle kann Ihnen jedoch einen hohen Nutzen bringen! Achten Sie darauf, dass es sich um ein unabhängiges und erfahrenes Unternehmen handelt. Über die Möglichkeiten für eine Beratung zur Vermögensverwaltung können Sie sich auch auf unserem Portal informieren!

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