Um einen sicheren Ruhestand genießen zu können, muss heute unabhängig vom Einkommen zusätzlich privat vorgesorgt werden. Dabei können Sie auch von einer staatlichen Förderung profitieren. In welchen Fällen die Riester-Rente sinnvoll sein kann, erfahren Sie exklusiv auf Finanzberater.net!
Verschiedene Studien belegen, dass das Vertrauen der Bürger in die Riester-Rente aufgrund von Geldverlusten stetig sinkt. Prinzipiell ist die Riester-Rente besonders dann sinnvoll, wenn keine weiteren Maßnahmen zur privaten Altersvorsorge getroffen wurden. Sie bietet die Möglichkeit, direkt und indirekt in Form von Zulagen und Steuervergünstigungen vom Staat zu profitieren; die Beteiligung von staatlicher Seite kann bis zu 30% betragen! Dennoch sollten Sie beachten: Ob die Riester-Rente sinnvoll ist oder nicht, hängt auch von der persönlichen Situation und der Verdienstlage des Empfängers ab. Da ein Umstieg oder Kündigung nicht ohne hohe Kosten möglich sind, sollte die Entscheidung gut zunächst überlegt sein.
Wann ist die Riester-Rente sinnvoll?
Die Riester-Rente ist eine relativ sichere Möglichkeit für den späteren Ruhestand vorzusorgen: Mit dem Rentenbeginn ist die Auszahlung der angesparten Beiträge garantiert. Bereits mit dem Sockelbetrag von 60 Euro pro Jahr können Sie privat vorsorgen und so zukünftig von einer staatlichen Förderung profitieren. Wenn Sie den Mindestbeitrag von 4% Ihres Bruttoeinkommens investieren, erhalten Sie die optimalen Zulagen und Steuervorteile. Bis zu 2.100 Euro sind pro Jahr während der Einzahlungsphase steuerlich absetzbar. Die Grundzulage beträgt 154 Euro pro Jahr. Am meisten lohnt es sich für diejenigen, die eine hohe Riester-Förderung erhalten können:
- Insbesondere für Familien ist die Riester-Rente sinnvoll: Für jedes Kind mit Anspruch auf Kindergeld erhalten Sie eine zusätzliche Zulage in Höhe von 185 Euro pro Jahr und 300 Euro, wenn das Kind nach 2007 geboren wurde.
- Erwerbstätige unter 25 Jahren erhalten zudem einen Einsteigerbonus in Höhe von 200 Euro.
- Alleinerziehende, die nicht erwerbstätig sind, können den geringen Sockelbetrag einzahlen und von allen Zulagen profitieren. Gleichermaßen profitieren auch Geringverdiener. Dies gilt allerdings nur solange, wie die Rente höher als die eigentliche Grundsicherung ausfällt – ansonsten wird sie mit zugerechnet.
- Für alle, die ein gesichertes und regelmäßiges Einkommen haben und somit stets den Mindestbetrag einzahlen können, was letztendlich eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt der vollen Förderung ist.
- Für Verheiratete, denn beim Einzahlen des Sockelbetrags werden Ehegatten mitversichert und vererben die Rente im Todesfall.
- Die Riester-Rente ist auch dann sinnvoll, wenn Sie sie den Vertrag frühzeitig abschließen: Je länger Sie einzahlen, desto höhere Zulagen können Sie erhalten.
Darüber hinaus können Sie mit einem Riester-Rente-Rechner ermitteln, wie viel Sie einzahlen müssen, um die Versorgungslücke sinnvoll schließen zu können, wie hoch die Förderungsquote bei Ihnen sein kann und mit welcher Rendite Sie rechnen können.
Vor- und Nachteile der Riester-Rente
Bei keiner anderen privaten Rentenversicherung können Sie so stark von einer staatlichen Förderung profitieren wie bei der Riester-Rente. Mit allen Renditen zusammengerechnet können die steuerlichen Vergünstigungen je nach Sparplan einen hohen Profit bringen. Trotz der zahlreichen Vorteile muss erwähnt werden, dass es dennoch einige Nachteile gibt die Sie beachten sollten, bevor Sie den Vertrag abschließen:
- Auch wenn Sie als Riester-Empfänger vom Staat gefördert werden, gilt dies nur für die Ansparzeit. In der Auszahlungsphase wird Ihre Rente vollkommen versteuert. Zudem werden die Zulagen am Ende des Jahres von den Steuervergünstigungen abgezogen und können dadurch teilweise verloren gehen. Für eine staatliche Förderung müssen Sie beim Vertragsabschluss und erneut bei jeder Veränderung Ihrer Verdienstlage einen Antrag stellen.
- Ob die Riester-Rente sinnvoll ist, hängt zunächst davon ab, inwieweit Sie flexibel auf Ihr Geld zugreifen möchten. Die Rente erhalten Sie erst bei Vollendung des 60. Lebensjahrs und können nur einmalig 30% der Summe komplett auszahlen lassen. Ist die Lebenserwartung aufgrund von Krankheit verringert, bedeutet dies in diesem Fall Geldverluste.
- Bei einem Todesfall vor dem Rentenbeginn kann die Rente nicht vererbt werden, im Gegenteil: alle staatliche Vergünstigungen und Zulagen müssen vom Ehepartner zurückgezahlt werden. Ebenso können Sie nicht mehr davon profitieren, wenn Sie im Alter außerhalb des EU-Auslands leben möchten. Auch in diesem Fall müssen Sie die Zulagen zurückerstatten.
- Wenn Sie Ihre Rente kündigen möchten, ist dies zwar prinzipiell möglich, allerdings auch sehr teuer. Alle Zulagen und geltend gemachte Steuer müssen zurückgezahlt werden; die relativ hohen Abschlussgebühren gehen ebenfalls verloren.
- Wenn Sie mit Ihrem Riester-Sparvertrag unzufrieden sind, können Sie alternativ einen Zweiten abschließen und den ersten ruhen lassen. Bis zu zwei Verträge werden vom Staat gefördert. Allerdings müssen Sie dann erneut Abschlussgebühren zahlen. Jede Veränderung in Ihrer Erwerbstätigkeit oder Familiensituation erfordert erneute Beantragung der Zulagen und kann ebenso teuer werden.