Zwar wird das Problem der wachsenden Versorgungslücke im Alter immer präsenter, doch noch nie gab es so viele Möglichkeiten für eine private Rente. Ein Vergleich lohnt sich, um Produkte zu finden, die den Ruhestand effektiv absichern können. Mehr zum Thema lesen Sie auf Finanzberater.net!
Es steht bereits fest: Bis 2025 wird das durchschnittliche Rentenniveau voraussichtlich um 10 % sinken. Um den gewünschten Lebensstandard halten zu können, ist daher eine zusätzliche Altersvorsorge notwendig! Experten raten dazu, möglichst früh anzufangen, um auch mit geringeren Summen ein ausreichendes Vermögen aufbauen zu können. Doch welches Altersvorsorgeprodukt bringt die besten Leistungen? Diese Frage kann schwer pauschal beantwortet werden: Damit Sie an die richtige private Rente kommen, ist ein Vergleich notwendig, bei dem Ihre persönliche Verdienstlage, Ihr Einstiegsalter und Ihr Kapitalbedarf berücksichtigt werden.
Private Rente: Versicherungen im Vergleich
Die private Rentenversicherung ist eine klassische Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen. Sie gilt zudem als relativ sicher, da eine Mindestverzinsung garantiert ist, deren Höhe jedoch stetig sinkt: Seit 2011 beträgt die jährliche Rendite nur noch 1,75 %. In einem Vergleich von Finanztest zeigt sich diese private Rente als nur mäßig rentabel. Zwar ist eine Überschussbeteiligung bei potenziellen Wertsteigerungen möglich; der Kunde wird jedoch nicht immer transparent genug über deren Höhe informiert. Zudem ist sie nur wenig flexibel: Ein sicheres Einkommen wird vorausgesetzt, um die Beiträge langfristig zahlen zu können. Da die Abschlusskosten sehr hoch sind und in den ersten Vertragsjahren von Ihrem Guthaben abgezogen werden, birgt ein vorzeitiger Ausstieg sichere Geldverluste. Ein Vorteil stellt jedoch die geringe Besteuerung im Alter dar: Ab dem 65. Lebensjahr beträgt der Steuersatz nur 18 %.
Wie hoch die tatsächliche Rente ausfallen wird, hängt auch weitgehend vom Anbieter ab. Bis zu 50 % Unterschiede lassen sich laut Finanztest feststellen. Der Testsieger, der die höchste private Rente anbieten konnte, war Interrisk, gefolgt von Debeka und Huk24. Eine niedrige Kostentransparenz ist jedoch bei den meisten Anbietern festzustellen, die auf Mängel in die Beratung in Bezug auf Rückkaufswerte, Stornokosten und Berechnung der künftigen Rente zurückzuführen ist.
Was die Absicherung der Angehörigen angeht, ist diese private Rente im Vergleich zu anderen Angeboten nicht geeignet. Eine Vererbung ist nur dann möglich, wenn eine Zusatzversicherung für die Hinterbliebenenrente abgeschlossen wurde. Durch diese entstehen jedoch weitere Nebenkosten.
Staatlich geförderte Möglichkeiten für private Rente im Vergleich
Eine Versicherung als private Rente bringt im Vergleich zu anderen, risikoreicheren Anlageformen niedrige Ertragschancen. Bevor Sie Immobilien oder Aktien in Erwägung ziehen, sollten Sie jedoch die staatlichen Alternativen vergleichen.
Beispielsweise kann bei einer Riester-Rente die effektive Rendite deutlich höher ausfallen: Zulagen und hohe steuerliche Vorteile werden vom Staat zusätzlich als Zusatzleistung gewährt. Zudem ist ein Anbieterwechsel gesetzlich gestattet, wodurch eine höhere Flexibilität gewährleistet wird. Für einen Riester-Vertrag haben Sie die Wahl zwischen Versicherung, Bank- und Fondssparplan – bei den letzten zwei Möglichkeiten sind die Abschlussgebühren sehr gering; nur laufende Kosten fallen an, wodurch Verlustrisiken bei einem Ausstieg eingegrenzt werden. Das eingezahlte Kapital wird allerdings mit Ausnahme eines 30%igen Anteils bis zum Lebensende verrentet: Wer seine private Rente monatlich bezieht, sollte laut Finanztest im Durchschnitt erst 82 Jahren alt werden, um überhaupt seine Beiträge zurück zu erhalten. Zudem werden diese in der Auszahlungsphase voll versteuert! Die höchste Förderquote bei der Riester-Rente erreichen Familien und Geringverdiener, da hier die staatlichen Zulagen im Vergleich zum eingezahlten Mindesteigenbeitrag am höchsten ausfallen.
Die Betriebsrente ist eine weitere Möglichkeit, von Steuervorteilen zu profitieren, die sehr bequem für den Sparer ist – der Arbeitgeber kümmert sich um den Durchführungsweg und die Anbieterwahl. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass im Alter die volle Krankenversicherung auf die Rente bezahlt werden muss. Durch die Entgeltumwandlung eines Teils des Gehaltes fließt zudem weniger in die gesetzliche Rente, wodurch diese letztendlich niedriger ausfällt.