Die ursprünglich durch die gesetzliche Rente garantierte Sicherung des Lebensstandards ist aufgrund der Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus nur noch durch eine private Alterssicherung zu erreichen. Doch welche Produkte sind zur privaten Altersvorsorge geeignet? Ein Test hat die Antworten!
Die private Altersvorsorge beruht auf Freiwilligkeit. Der Abschluss eines Vertrages setzt voraus, dass sowohl die Bereitschaft als auch die finanzielle Fähigkeit besteht, über Jahre hinweg kontinuierlich Vorsorge zu leisten. Auf eine reine Vermögensbildung und die Bereitstellung einer möglichst hohen Kapitalsumme konzentrierten sich Bankprodukte wie Spareinlagen und -verträge, Wertpapiere sowie Investment-Fonds. Eine weitere verbreitete Form von Vorsorgeprodukten stellen Lebensversicherungen und private Rentenversicherungsverträge dar. Produkte zur privaten Altersvorsorge zeigen im Test jedoch erhebliche Qualitätsunterschiede. Finanzberater.net erklärt Ihnen deshalb, welche private Altersversicherung gut abgeschnitten hat und anhand welcher Kriterien Sie eine gute Privatversicherung erkennen können.
Private Altersvorsorge mit Fondssparplan im Test
Der Test zur privaten Altersvorsorge zeigt: Wer seinen gewohnten Lebensstandard im Alter halten will, braucht etwa 80 % des letzten Nettogehalts. Nur 20 % sind entbehrlich, weil die Ausgaben im Alter ebenfalls sinken. Breit aufgestellte Produkte zur privaten Altersvorsorge erzielen im Test dafür die besten Ergebnisse. Kunden teilen ihr Geld auf verschiedene Anlageprodukte auf. Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest hat im Magazin „der Finanztest“ vom September 2011 die Debeka bei der privaten Altersvorsorge zum Testsieger gekürt. Dennoch sind die Leistungen privater Rentenversicherer nur mäßig ausgefallen. Wirklich gute Angebote zur privaten Altersvorsorge gibt es im Vergleich nur wenige. In der Untersuchung wurden private Rententarife von 36 Versicherern genauer betrachtet, wovon nur neun Rentenversicherungen mit einem „gut“ bewertet wurden. Testsieger waren die Debeka, gefolgt von der Huk24 und der Interrisk. So bekommt eine Kunde der Interrisk, der 30 Jahre lang 1.200 Euro jährlich einzahlt, die höchste garantierte Rente von 188 Euro monatlich.
Die höchsten Renditechancen bei akzeptablen Gebühren bieten Riester-Fondssparpläne zur privaten Altersvorsorge, bei denen das gesparte Geld in verschiedene Fonds mit Aktien und Anleihen fließt. Da solche Fonds riskanter sind als andere Riester-Modelle, eignen sie sich nur für Sparer, denen bis zum Ruhestand noch genügend Zeit bleibt. Je nach Risikoneigung und Renditeerwartung können Fonds mit einem hohen oder niedrigen Aktienanteil gewährt werden. Die genaue Rendite lässt sich zwar nicht vorhersagen, doch über den langen Anlagezeitraum sinkt das Risiko, nur schlechte Börsenphasen zu erwischen. Schon bei einem Renditeplus von drei Prozentpunkten gegenüber risikoarmen Anlagen steht nach 30 Jahren ein 70 % höheres Vermögen zur Verfügung. Gebühren schmälern bei Fondssparplänen die Rendite. Als Sparer zahlen Sie Ausgabeaufschläge, später fallen Management- und Verwaltungsgebühren an.
Transparenzdefizite als größtes Manko der Versicherungen
Ein großes Problem haben alle Anbieter der privaten Altersvorsorge bei der Transparenz. Diese gibt an, ob die Versicherungen die Risiken schwankender Kapitalmärkte anhand von Beispielrechnungen plausibel darstellen. Auch Verkaufstabellen für Rückkaufswerte oder Stornokosten sind wichtig, weil Sie daran die Entwicklung Ihres Vertrages erkennen können. Fondsgebundene Rentenversicherungen zur privaten Altersvorsorge zeigen im Test, dass ein Anleger zwar mehr an Transparenz gewinnt, da er erfährt, wie viele Fondsanteile er erhält. Doch hohe Abschlussprovisionen und laufende Gebühren schmälern auch hier die letztendliche Rendite. Meist lohnt sich eine Rentenversicherung erst, wenn der Versicherte 90 Jahre oder noch älter wird.
Geldanlagen zur privaten Altersvorsorge im Test
Kapital-Lebensversicherungen, die eine Einmalzahlung zu Rentenbeginn vorsehen, sind für die private Rentenvorsorge wenig geeignet. Sie mischen die Absicherung von Angehörigen im Todesfall mit einer Geldanlage. Diese Anlage sollten Sparer meiden, denn die Beträge der Kombi-Produkte fallen im Todesfall niedrig aus, weil die Versicherungsbeiträge sonst kaum zu schultern wären. Die Rendite auf das eingezahlte Kapital ist trotzdem gering. Anleger sollten besser separat eine Risikolebensversicherung abschließen.
Zur Geldanlage sind Sparpläne sinnvoller als Versicherungen. Wem die Sicherheit einer klassischen Rentenversicherung gefällt, der sollte als Alternative einen klassischen Banksparplan in Betracht ziehen. Dieser bietet je nach Vertrag feste oder variable Zinsen gegen verhältnismäßig geringe Gebühren. Versicherungen zur privaten Altersvorsorge zeigten im Test, dass auch andere Produkte zur Altersvorsorge in Betracht kommen. Bei einer Betriebsrente oder einem Riester-Vertrag können Sie beispielsweise auch mit Steuervorteilen und staatlichen Zulagen rechnen. Das ist bei einigen Versicherungen, wie beispielsweise Kapital-Lebensversicherungen, nicht möglich.
Zur privaten Altersvorsorge: Test empfiehlt Beratung auf Honorarbasis
Immer wieder entpuppten sich Berater zur privaten Altersvorsorge im Test als rein auf ihre Provision ausgerichteten Verkäufer. Deshalb sollten Sie als Kunde auf Honorarberater setzen, die keine Provisionen erhalten, sondern ausschließlich von Ihnen bezahlt werden. Konkrete Vorschläge zu Anlagestrategien und -produkten unterbreitet ein unabhängiger Finanzberater dem Kunden erst bei einem zweiten Termin, denn vor passenden Produktvorschlägen muss eine detaillierte und umfangreiche Analyse Ihrer finanziellen Situation stehen. Die private Altersvorsorge mit geeigneten Produkten ist besonders für Selbstständige wichtig, die keine Riester-Rente abschließen dürfen, um eine Basisversorgung fürs Alter aufzubauen. Monatliche Ausgaben, bereits geschlossene Versicherungen, Kreditausgaben und die mögliche Rentenlücke müssen erst einmal erfasst werden. Vor der Entscheidung für ein Finanzprodukt zur privaten Altersvorsorge können Sie auch unabhängige Informationen von unseren Finanzberatern einholen. Sie geben eine individuelle Beratung über Ihre persönlichen Möglichkeiten der privaten Vorsorge.