Beim Sparen besteht das Ziel, mit dem passenden Sparplan hohe Zinsen und Renditen zu erhalten. Doch die Konditionen vieler Sparprodukte sind hier oft unübersichtlich. Erfahren Sie auf Finanzberater.net, was Sie in puncto Zinsen beachten müssen!
Sparen ist wichtig, doch das Geld muss auch gut angelegt werden, um von zusätzlichen Erträgen profitieren zu können. Der erste Schritt zum richtigen Sparen ist daher die Bestimmung des Sparziels und die Wahl des passenden Sparplanes. Angeboten werden verschiedenste Produkte wie beispielsweise Sparbücher, Tagesgeldkonten, Bausparverträge, fondsgebundenen Produkte und Festgeldkonten. Ausschlaggebend bei der Entscheidung über den richtigen Sparplan sind die Zinsen – also jene Erträge, die eine Bank oder Sparkasse dem Sparer aufgrund seiner Spareinlagen ausbezahlt. Betrugen diese früher rund fünf bis sieben Prozent oder mehr, so muss sich der Sparer heutzutage über einen Zinssatz von ein bis zwei Prozent schon freuen. Welche Sparzins-Arten es gibt, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.
Sparplan: Welche Zinsen gibt es?
Grundsätzlich können bei einem Sparplan folgende Zinsen unterschieden werden:
- Variable Zinsen
Die meisten Sparpläne umfassen einen variablen Basis-Zins. Dabei wird das jeweilige Sparprodukt mit einem bestimmten Zinssatz grundverzinst. Entsprechend der aktuellen Lage in Sachen Kapitalmarktzinsen – meist gilt der Leitzins der Europäischen Zentralbank als bestimmender Faktor – wird auch der Vertragszinssatz entsprechend angepasst. Mit dem Anstieg der Kapitalmarktzinsen erhöht sich in der Regel auch der Basis-Zins. Umgekehrt wird letzterer verringert, wenn auch der Leitzins sinkt, sodass der Anleger weniger Geld ausgezahlt bekommt. Leider passen viele Banken den Zinssatz nicht immer entsprechend der Marktentwicklung an, vor allem wenn es um dessen Erhöhung geht.
- Feste Zinsen
Wem die wenig vorhersehbaren Zins-Entwicklungen zu unsicher sind, kann einen Sparplan mit festen Zinsen wählen. Hier bleibt der Zinssatz in der vertraglich vorgesehenen Vertragslaufzeit stets konstant. Meist handelt es sich hier um Sparprodukte, die erst bei langen Laufzeiten Rendite bringen. Mitunter sind hier jedoch sogenannte Bonus-Zinsen vorgesehen, die sich mit der Laufzeit des Sparplanes erhöhen.
Der Zinseszinseffekt
Ein äußerst entscheidender Faktor beim Sparen ist der sogenannte Zinseszinseffekt. Dieser besteht darin, dass die Zinsen zur ursprünglichen Sparsumme addiert und als Ganzes weiterverzinst werden. Dabei spielen die Sparlaufzeit sowie das Intervall der Zinsgutschrift eine bedeutende Rolle: Je früher Sie mit dem Sparen beginnen, desto schneller kann Vermögen aufgebaut werden. Selbst bei kleinen Beträgen kann sich so nach einigen Jahren ein stattlicher Betrag ansammeln. Erfolgt die Zinsgutschrift zudem monatlich und nicht halbjährlich oder jährlich, profitieren Sie von einer noch schnelleren Weiterverzinsung. Alternativ können Sie sich auch die Zinsgutschriften auszahlen lassen, was jedoch keine Weiterverzinsung zur Folge hat.
Die Entscheidung für den passenden Sparplan inklusive Zinsen
Bevor Sie sich für ein Sparprodukt entscheiden, sollten Sie in jedem Fall einen Sparplan-Vergleich inklusive Zinsen-Berechnung durchführen! Am einfachsten ist dies mithilfe eines Sparplanrechners zu bewerkstelligen. Dieser ermittelt binnen Sekunden, wie hoch Ihr Endvermögen unter Berücksichtigung der Spardauer, der jeweiligen Verzinsung, der Zinsesverzinsung und der eventuell anfallenden Versteuerung Ihrer Rendite ist.
Für einen Vergleich der einzelnen Sparprodukte ist es hingegen ratsam, einen Finanzexperten heranzuziehen. Denn oft wird von den Finanzinstituten ein Sparplan mit attraktiven Zinsen von über drei Prozent beworben, während sämtliche Sonderkonditionen nur im Kleingedruckten zu lesen sind. Wenn beispielsweise von „flexiblen Sparplänen mit „bis zu 3,5 Prozent“ die Rede ist, bedeutet dies nicht, dass Sie den vollen Zinssatz auch wirklich jedes Jahr erhalten. Auch ein Sparplan mit Bonus-Zinsen kann mitunter so gestaltet sein, dass sich der Bonus nur auf die Sparraten des Vorjahres, nicht aber auf das gesamte angesparte Guthaben bezieht. Holen Sie daher verschiedene Sparangebote ein und lassen Sie sich von einem unabhängigen Finanzfachmann beraten.
Sparprodukte, die mit vergleichsweise hohen Zinsen und Sicherheit punkten können, sind unter anderem Tages- und Festgeldkonten. Diese erweisen sich als äußerst sicher, da die meisten Einlagen in der EU über Einlagensicherungssysteme geschützt sind. Wenn also das Kreditinstitut, bei dem Sie ansparen, in Insolvenz gehen sollte, so ist Ihr Erspartes bis zu einer bestimmten Anlagesumme (im Regelfall bis zu 100.000 Euro) geschützt. Während ein Festgeldkonto den Vorteil eines festen Zinssatzes für die gesamte vereinbarte Anlagedauer bietet, ist zu beachten, dass Ihr Geld für diesen Zeitraum nicht verfügbar ist. Bei finanziellen Engpässen können Sie also nicht darauf zurückgreifen. Bei einem Tagesgeldkonto ist Ihr Erspartes hingegen täglich frei verfügbar. Damit ist es wesentlich attraktiver als das herkömmliche Sparbuch. Dafür müssen Sie das Risiko in Kauf nehmen, dass sich der Zinssatz stets ändern kann. Für welchen Sparplan mit welchen Zinsen Sie sich also am Ende entscheiden, hängt daher auch von Ihrer Risikobereitschaft ab.