Die Riester-Baufinanzierung ist ein vergleichsweise neues Riesterprodukt, das zukünftigen Eigenheimbesitzern durch attraktive Zulagen unter die Arme greift. Finanzberater.net gibt Ihnen einen Überblick über die Besonderheiten und Konditionen der Riester-Förderung.
Der Staat möchte, dass sich deutsche Bürger so gut wie möglich zusätzlich zur staatlichen Rente absichern. Dazu gehört die Option, durch den Bau oder Erwerb einer eigenen Immobilie im Alter mietfrei wohnen zu können. Deshalb können die, die nach einer günstigen Baufinanzierung suchen, vom Staat durch die Riester-Baufinanzierung mithilfe von Bausparverträgen und Immobiliendarlehen gefördert werden.
Was ist die Riester-Baufinanzierung?
Sich bei einem Immobilienerwerbs- oder Bauvorhaben finanziell von der öffentlichen Hand unterstützen zu lassen, ist in Deutschland über mehrere staatliche Förderprogramme, wie zum Beispiel eine KfW-Baufinanzierung oder eine Wohnungsbauförderung durch Länder, Kommunen und Kirchen möglich. Lange bot Riester nur die bekannte Rentenversicherung, Fonds- und Banksparpläne an, bei denen die Erträge erst zum Rentenantritt ausgezahlt werden, doch seit 2008 können Banken, Bausparkassen und Versicherer auch sofort investierbare Immobilienkredite mit staatlicher Riesterförderung anbieten.
Die Konditionen der Riester-Baufinanzierung
Es ist wichtig zu beachten, dass ein mit der Riester-Baufinanzierung erworbenes Objekt Ihr Hauptwohnsitz sein und Ihren Lebensmittelpunkt darstellen muss. Gefördert werden ein eigenes Haus, eine Eigentumswohnung, Genossenschaftswohnung, ein lebenslanges Dauerwohnrecht oder eine Wohnung im eigenen Haus. Die Zinsbindung dauert 10, 15 oder 20 Jahre; wenn Sie mehr Zeit brauchen finden Sie auf Finanzberater.net mehr Informationen zu einer Anschlussfinanzierung. Einen Vertrag für eine Riester-Baufinanzierung können Sie bei Banken, Versicherern und Bausparkassen abschließen, wobei letztere oft die besten Konditionen und Beratung zu ihrer Riester-Baufinanzierung anbieten.
Staatliche Förderungen erhalten alle, die in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen (einschließlich Beamte, Berufssoldaten und freiwillig einzahlende Selbstständige). Jede förderungsberechtigte Person bekommt eine Grundzulage von 154 € im Jahr. Deshalb lohnt sich die Riester-Baufinanzierung besonders für Ehepaare, die jeweils einzeln einen Kreditvertrag abschließen können, damit beide die Grundzulage erhalten. Wenn Sie Kinder haben, gibt es zusätzlich 185 € für jedes vor 2008 geborene Kind und 300 € für jedes danach geborene Kind.
Eine jährliche Tilgung Ihres Baudarlehens ist bis zu 2.100 € als Sonderausgabe von der Steuer absetzbar. Sind Sie Inhaber einer Riester-Rente, können Sie Ihr Baufinanzierungdarlehen mit dem angesparten Kapital tilgen. Der entnommene Betrag muss nicht zurückgezahlt werden, aber bei einer Teilentnahme müssen mindestens 3.000 € auf dem Sparkonto verbleiben.
Ihre Möglichkeiten bei einer Baufinanzierung mit Riester
Viele nutzen einen klassischen Riester-Banksparplan zur Absicherung ihrer Rente. Seit 2008 ist es aber möglich, das Ersparte zur Tilgung eines Immobiliendarlehens zu verwenden, so wie auch viele ihre Lebensversicherung zur Baufinanzierung nutzen. Es kann zunächst als Eigenkapital dienen wenn Sie ein Darlehen (das kein Riester-Darlehen sein muss) für ein Eigenheim aufnehmen. Im Gegensatz zur Verwendung eines Bausparvertrages besteht hier jedoch die Gefahr, ein Darlehen zu einem aktuell hohen Zinsstand aufnehmen zu müssen. Es gibt außerdem einen weiteren Nachteil, wenn Sie Ihre Altersvorsorge für Ihr Eigenheim aufwenden: Wenn Sie nun dank Riester-Baufinanzierung in Ihrer eigenen Immobilie im Ruhestand angekommen sind, sind Sie zwar für den Rest Ihres Lebens mietfrei – aber nicht steuerfrei. Nach der Entnahme einer Summe aus dem Riester-Sparkonto wird ein Wohnförderkonto eingerichtet, worauf der Entnahmebetrag, die geförderten Tilgungsleistungen und die hierfür geförderten Zulagen verbucht werden. Bei Rentenbeginn fallen Steuern an, die Sie auf einem Schlag oder bis zum 85. Lebensjahr auf Raten abbezahlen können.
Wenn Sie einen Bausparvertrag mit Riester-Förderung abschließen, können Sie zunächst beliebig lang sparen beziehungsweise bis Sie ein gewisses Mindestguthaben erreicht haben – allerdings mit einer niedrigen Guthabenverzinsung. Diese derzeit möglichst niedrigen Zinsen sichern Sie sich nämlich über einen langen Zeitraum für den späteren Bau oder Erwerb Ihrer Immobilie. Wenn Sie also keine konkreten Baupläne haben und sich irgendwann entscheiden, doch nicht zu bauen, lohnt sich ein Riester-Bauvertrag nicht. Nehmen Sie aber ein Darlehen von Riester in Anspruch, fließt Ihr Geld dann nicht mehr auf ein Sparkonto, sondern sofort in die Tilgung des Darlehens – inklusive staatlicher Zulagen. Solche kombinierten Riester-Bausparverträge führen zu einer schnelleren Schuldenfreiheit und werden von Bausparkassen angeboten. Mit einer Riester-Baufinanzierung können bei der Abzahlung damit mehrere tausend Euro gespart werden.