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Baufinanzierung

Ratgeber zur Baufinanzierung: durch Modellvergleich von günstigen Konditionen profitieren

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 09. Oktober 2014
Lesedauer: 4 Minuten

Für eine Baufinanzierung sind die Konditionen das entscheidende Kriterium. Schon minimale Zinserhöhungen können in der Endabrechnung die Rückzahlung arg verteuern. Vergleichen Sie hier auf Finanzberater.net die Konditionen verschiedener Kreditarten und finden Sie so einfach und unkompliziert das günstigste Finanzierungsmodell für Ihr Bauvorhaben!

Wer inmitten von zahlreichen Anbietern und Arten der Baufinanzierung die Konditionen einem sorgfältigen Vergleich unterzieht, kann viel Geld sparen. Hauptausschlag hat hierbei der Zinssatz. Dieser variiert aufgrund verschiedener Kriterien:

 

  • Leitzins der europäischen Zentralbank (bestimmt den generellen Richtwert der Bauzinsen)

  • Bonität des Antragstellers (je sicherer die wirtschaftliche Situation des Kreditnehmers, desto niedriger die Zinsen)

  • Höhe des Eigenkapitals (wer eine Baufinanzierung ohne die Einbringung eigenen Kapitals abschließt, muss der Bank ihr größeres Risiko in Form höherer Zinsen extra bezahlen)
  • Art des Finanzierungsmodells

Aus verschiedenen Finanzierungsmodellen das richtige auswählen

Die Konditionen einer Baufinanzierung hängen zum großen Teil von der gewählten Darlehensform ab. Hier gibt es grundsätzlich 4 verschiedene Baufinanzierungs-Modelle: das Annuitäten-, das Lebensversicherungs-, das Bauspar- und das Konstantdarlehen.

Annuitätendarlehen

Beim Annuitätendarlehen ist die jährlich zu leistende Rückzahlung (die Annuität) stets gleich. Die Raten setzen sich hier aus einem Tilgungs- und einem Zinsanteil zusammen. Da mit jeder gezahlten Rate die Gesamtschuld weniger wird, sinken auch die Zinsen. Dies wird durch eine stetige Erhöhung des Tilgungsanteils ausgeglichen.

Vorteile:

  • bei langfristiger Zinsbindung gleichbleibende monatliche Belastung
  • genau kalkulierbare Restschuldentwicklung

Nachteile:

  • Zinserhöhungsrisiko nach Ablauf der festen Zinsbindung

Lebensversicherungsdarlehen

Bei dieser Art des Kredites wird das Darlehen mit einer kapitalbildenden Lebensversicherung kombiniert. Der Kreditnehmer zahlt keine monatliche Tilgung, sondern die Zinsen und den Versicherungsbeitrag. Am Ende der Laufzeit wird die Tilgung aus der angesparten Versicherungssumme geleistet, zumeist bleibt hier noch ein Sparbetrag für den Kreditnehmer übrig.

Vorteile:

  • für die Zeit der festen Zinsbindung gleichbleibende monatliche Belastung aus Zinsrate und Versicherungsbeitrag
  • zumeist Restbetrag als Guthaben nach Abschluss der Tilgung

Nachteile:

  • Zinserhöhungsrisiko nach Ablauf der festen Zinsbindung
  • Gefahr, die aus der Lebensversicherung kalkulierte Leistung nicht zu erreichen

Bauspardarlehen

Ein Bauspardarlehen ist ein Kredit, der nur in Verbindung mit dem Abschluss eines Bausparvertrages vergeben wird. Hierzu muss der Kreditnehmer schon über einen Teil der Bausparsumme verfügen, in der Regel mindestens 40%. Die Differenz zwischen der vertraglich vereinbarten Bausparsumme und dem angesparten Guthaben bildet dann die Höhe des Darlehens.
Ein Bauspardarlehen bietet sich für all jene an, die eine hohe monatliche Rückzahlung anstreben. Zur Bestimmung der genauen Tilgungsrate lässt sich ein Tilgungsrechner verwenden.

Vorteile:

  • hohe Tilgungsraten und Sondertilgungen möglich
  • Wohnriesterförderung einbindbar

Nachteile:

  • der für den Bausparvertrag berechnete Zuteilungszeitpunkt ist nicht garantiert (Verzögerungen können zu Problemen bezüglich der termingebundenen Vorfinanzierung führen)

Konstantdarlehen

Als Konstantdarlehen wird die Kombination aus einer Vorfinanzierung und einem Bauspardarlehen bezeichnet. Das Bauvorhaben wird zunächst über ein Vorausdarlehen ohne Tilgung finanziert. Eigenkapital und Sparbetrag fließen monatlich in einen Bausparvertrag. Sobald dieser zuteilungsreif ist, löst das vorhandene Bausparguthaben das Vorausdarlehen ab, der Restbetrag läuft als Bauspardarlehen weiter.

Vorteile:

  • die monatliche Rate bleibt über die gesamte Laufzeit gleich (kein Zinsänderungsrisiko)
  • ab Zuteilung des Bausparvertrages unbegrenzte Möglichkeiten für Sondertilgungen

Nachteile:

  • bei sinkendem Zinsniveau im Endeffekt teurer als ein Annuitätendarlehen
  • anfallende Gebühren bei Abschluss des Bausparvertrages

Wichtige Punkte, die vor Vertragsabschluss geklärt werden sollten

Grundsätzlich sollten vor Abschluss einer Baufinanzierung die Konditionen verschiedener Angebote mit einem unabhängigen Fachmann besprochen werden. Hilfreich zur vorausschauenden Planung ist stets eine Baufinanzierungs-Checkliste.
Wichtige Fragen, die es vor Inanspruchnahme eines Kredites zu klären gilt, sind folgende:

  • Ist die Einbindung staatlicher Förderungen (Wohnungsbauprämien oder vermögenwirksame Leistungen) möglich?
  • Lassen sich kostenfrei Sondertilgungen leisten? Wenn ja, in welcher Höhe?
  • Wie hoch ist der Effektivzinssatz? (enthält, im Gegensatz zum Nominalzins, auch Kosten wie Bearbeitungszuschläge, Kontoführungsgebühren und Bereitstellungszinsen)
  • Kann der Kredit nach Ablauf der Festzinsdauer umgeschuldet werden? Wenn ja, zu welchen Konditionen?

Um letztlich keinen der vielen Aspekte außer Acht zu lassen, ist es wichtig, sich möglichst umfassend zu informieren und verschiedene Angebote einzuholen. Auch hier auf diesem Portal finden Sie weiterführende Informationen rund um die Finanzierung von Bauvorhaben. Dazu sollte stets ein ausgewiesener Finanzdienstleister hinzugezogen werden. Dieser verfügt über die nötige Marktkenntnis, um Ihnen das beste Kreditangebot zu vermitteln.

Über unsere*n Autor*in
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