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Ausbildung zum Finanzberater: hier alle Ausbildungswege vergleichen und Kontaktadressen finden

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 29. Oktober 2013
Lesedauer: 5 Minuten

Die Möglichkeiten der Ausbildung zum Finanzberater sind vielfältig. Jedoch haben nicht alle Abschlüsse den gleichen Stellenwert. Welche anerkannten Ausbildungswege es gibt, worin sich die jeweiligen Lehrinhalte und -ziele unterscheiden und wo Sie eine passende Ausbildungsstelle finden, hat Finanzberater.net im folgenden Artikel übersichtlich für Sie zusammengestellt.

Für die Durchführung einer professionellen Finanzberatung ist neben fachlichem Wissen und Berufserfahrung auch kommunikative Kompetenz vonnöten. Da es jedoch keine einheitliche Ausbildung für Finanzberater gibt, ist es zumeist schwer, den kompetenten Fachmann zielsicher zu erkennen.

Zudem gibt es verschiedene Berufsbezeichnungen: neben Finanz-, Vermögens- und Investmentberatern bieten Finanzdienstleister, -planer und Vermögensverwalter ihre Dienste an. Allerdings genießen all diese Bezeichnungen keinen gesetzlichen Schutz.

Jedoch gibt es Ausbildungen, die nach Berufsbildungsgesetz anerkannt sind. Wer eine solche absolviert, muss am Ende durch das Bestehen einer Pfüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) seine Qualifikationen unter Beweis stellen.

Anerkannte IHK-Ausbildungen zum Finanzberater

Die Banken-, Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche bietet vielfältige Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Ob als Versicherungskaufmann, Finanzmakler oder Anlageberater: gut ausgebildete Fachkräfte sind vielerorts gefragt. Deswegen organisiert die IHK duale Ausbildungen für Finanzberater und vernetzt so schulische Qualifikationen mit wirtschaftlicher Praxis. Ihre Prüfungshoheit garantiert hier einen zuverlässigen Standard und somit die umfassende Ausbildung und berufliche Anerkennung junger Menschen.

Ausbildung zum „Versicherungsfachmann“ (IHK)

Neben persönlichen Kompetenzen wie Eigeninitiative, Selbstsicherheit, Kommunikationsfreude und Überzeugungskraft ist eine überdurchschnittliche Affinität im Umgang mit Zahlen eine wichtige Voraussetzung für angehende Versicherungsfachleute. So umfasst die Ausbildung vielerlei Inhalte auf mathematischer Grundlage.

Hinzu kommen rechtliche Grundlagen und Fachwissen über Vorsorgemöglichkeiten wie etwa die gesetzliche Rentenversicherung, die Unfallversicherung und Kenntnisse über Sach- und Vermögensversicherungen (beispielsweise Haftpflichtversicherung oder Rechtsschutzversicherung).

Auf den Webseiten der IHK Frankfurt finden Sie Beispiele für Prüfungsfragen aus der IHK-Sachkundeprüfung für Versicherungsfachleute.

Ausbildung zum „Kaufmann für Versicherungen und Finanzen“ (IHK)

Kaufleute für Versicherungen und Finanzen können als selbstständige Vermittler, Berater und Makler arbeiten, für Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche tätig werden oder Anstellungen in anderweitigen Wirtschafts- und Dienstleistungsunternehmen finden. Hierbei führen Sie neben bedarfs- und situationsgerechten Analysen auch umfassende Finanzplanungen für Privatkunden und Unternehmen durch. Zudem fallen Maßnahmen zur Bestandspflege, Vertragserhaltungen und die Prüfung von Leistungsfällen in ihren Aufgabenbereich.

Fortbildung zum „Fachberater für Finanzdienstleistungen“ (IHK)

Der „Fachberater für Finanzdienstleistungen“ ist ein Grundlagenkurs der IHK. Zur Prüfung kann jeder zugelassen werden, der sowohl eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung zum Bank- oder Versicherungskaufmann und eine mindestens sechsmonatige einschlägige Berufspraxis nachweist.

Im Anschluss an eine solche Weiterbildung sind Finanzberater befähigt, Analysen und Beratungen der wirtschaftlichen Situation privater Haushalte zu übernehmen und Finanzmarktprodukte zur Daseinsvorsorge, Daseinsabsicherung, Geldanlage und Kapitalanlage zu vermitteln.

Umfassende Informationen zu verschiedenen Finanzmarktprodukten, Aspekten der umfassenden Finanzberatung und vielem mehr finden sie auch in weiterführenden Artikeln hier auf unserem Portal.

Fortbildung zum „Fachwirt für Finanzberatung“ (IHK)

Der Fortbildungsabschluss „Fachwirt für Finanzberatung“ ist eine inhaltliche Erweiterung zum Grundlagenkurs „Fachberater für Finanzdienstleistungen“. Die vorausgesetzte einschlägige Berufspraxis beträgt hier zwei Jahre.

Als Kunden kommen für ausgebildete Finanzfachwirte neben privaten Haushalten auch Gewerbetreibende in Betracht. Zudem übernehmen Absolventen einer solchen Finanzberater-Ausbildung häufig Leitungsfunktionen.

Studiengänge für Finanzberater

Mit einer erforderlichen Hochschulzugangsberechtigung können die fachlichen Grundlagen eines Finanzberaters auch durch ein Studium vermittelt werden. Als typische Studiengänge kommen die folgenden infrage:

  • Betriebswirt
  • Kaufmann
  • Economics and Business Administration
ACHTUNG:
Ein professioneller Finanzdienstleister muss jedoch über sehr spezifische Kompetenzen verfügen. Diese lassen sich nach einem absolvierten Studium innerhalb der beschriebenen Aus- oder Weiterbildungen erwerben.

Kompetenzen und Soft Skills eines Finanzberaters

Welche Ausbildung ein Finanzberater auch absolviert hat, letztlich sind die vermittelten Inhalte das entscheidende Kriterium. Hierbei lassen sich fachbereichs- und sozialspezifisches Know-how unterscheiden.

Fachliche Kompetenzen

  • Allfinanzdienstleistungen
  • Anlage- und Vermögensberatung
  • Investmentfonds
  • Bauspargeschäfte
  • Wertpapiergeschäfte
  • Kreditgeschäfte
  • Lebens- und Sachversicherungen
  • Steuerrecht
  • Kundenberatung und -betreuung
  • Vertrieb

Soft Skills

  • Kundenorientierung
  • Umgangsformen und Erscheinungsbild
  • Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit
  • allgemeine Soft Skills wie selbständige Arbeitsweise, Flexibilität, Loyalität, Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt

Berufsverbände, Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Organisationen der Finanzbranche

Für alle Fragen zu der Bewertung verschiedener Ausbildungen zum Finanzberater, rechtlichen Aspekten, Stellenbörsen und vielem mehr können Sie sich an unterschiedliche Interessenverbände und Bundesagenturen wenden. Folgende Institutionen stehen hierfür zur Verfügung:

Bundesverband Finanzdienstleistungen e.V. (FiFa)

Jägerstraße 67/69
10117 Berlin

Telefon: 030 / 261 – 79 99
Fax: 030 / 261 – 85 58
E-Mail: lucht@fifa.de

Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.

Eschersheimer Landstraße 18
60322 Frankfurt

Telefon: 069 / 90 55 08 66
Fax: 069 / 90 55 08 70
E-Mail: info@fpsb.de

Bundesverband Finanz-Planer e.V.

Immelmannstraße 2
55124 Mainz

Telefon: 0 61 31 / 24 07 03 – 40
Fax: 0 61 31 / 24 07 03 – 60
E-Mail: info@bundesverband-finanz-planer.de

Deutsche Gesellschaft für Finanzplanung e.V.

(Berufsverband der Finanzplaner)
Ferdinandstraße 19
61348 Bad Homburg

Telefon: 0 61 72 / 69 00 69
Fax: 0 61 72 / 69 00 00
E-Mail: info@finanzplanung.de

Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V.

Mörfelder Landstraße 117
60598 Frankfurt

Telefon: 069 / 96 36 48 44
Fax: 069 / 96 36 48 29
E-Mail: contact@vuv.de

UNSER TIPP:
Die für Sie zuständige Industrie- und Handelskammer können Sie hier ausfindig machen.

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