Als Anleger haben Sie beim Fondssparen die Qual der Wahl: Aktien-, Anleihen-, Investment-, Misch- und Garantiefonds konkurrieren um Ihre Mittel zum Vermögensaufbau. So können Sie schon wenig Geld an den Kapitalmärkten investieren und langfristig davon profitieren.
Fondssparpläne zeichnet generell der Vorzug aus, dass sie sehr flexibel sind. Sie können jederzeit stillgelegt oder aufgelöst werden; die monatlichen Beiträge können flexibel erhöht oder zusätzliche Einmalleistungen eingebracht werden. Und wenn Sie jeden Monat einen festen Betrag einzahlen, handeln Sie automatisch antizyklisch. Je mehr Anteile Sie regelmäßig bei niedrigen und weniger bei hohen Kursen kaufen, um so niedrigere ist Ihre Durchschnittsinvestition. Doch wie das Fondssparen im Einzelnen funktioniert, hängt von der Anlageform ab. Wer zum Fondssparen einen Vertrag abschließt und jährlich mehr als 2100 Euro investiert, profitiert von Steuervergünstigungen: In der Ansparphase müssen keinerlei Steuern gezahlt werden und in der Auszahlphase müssen Sie lediglich die Hälfte der Erträge mit Ihrem individuellen Steuersatz versteuern. Einzige Voraussetzungen: Der Vertrag muss mindestens zwölf Jahre laufen und das Geld darf nicht vor dem 60. Lebensjahr ausgezahlt werden. So verlockend das auch klingt, beim Fondssparen müssen Sie immer die Risiken und Kosten im Blick haben, wie Finanzberater.net im folgenden Text zeigt.
Aktien zum Fondssparen
Zum Fondssparen können Sie ihr Geld beispielsweise in Aktienfonds investieren. Der Kurs der Aktien wird vor allem durch Informationen über das Unternehmen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis beeinflusst, aber auch von der Einschätzung der Situation durch die Marktteilnehmer. Da Kursverluste ebenso möglich sind wie Kursgewinne, gehen Sie als Aktienbesitzer ein relativ hohes Risiko ein. Sogar Fachleute können Ihnen die Kursentwicklung nicht sicher prognostizieren. Auch ein Totalverlust ist möglich, falls die Aktiengesellschaft in Konkurs geht. Das wäre das schlechteste Ergebnis für Ihre Vermögensplanung.
Aktien sind langfristig dennoch die renditestärkste Anlageklasse. Wer zum Fondssparen beispielsweise 20 Jahre lang monatlich 100 Euro mit Aktien spart, kommt laut Test des deutschen Fondverbandes vom Herbst 2011, bei einer jährlichen Rendite von sechs Prozent auf ein Vermögen von 45.542 Euro. Eingezahlt wurden aber nur 24.000 Euro.
Fondssparen mit Anleihen
Das Fondssparen mit Anleihen ist im Vergleich mit Aktien etwas sicherer. Eine Anleihe gibt ein Staat, ein Kreditinstitut oder ein Unternehmen aus. Zu einem festgelegten Zeitpunkt der Fälligkeit erhalten Sie Ihr angelegtes Geld mit den zwischenzeitlich erwirtschafteten Zinsen zurück. Der Zinssatz ist entweder für die gesamte Laufzeit fest oder orientiert sich an einem Leitzins, kann also schwanken. Wer eine Anleihe kauft, geht jedoch ein Risiko ein, wenn der Herausgeber insolvent wird und die Anleihe nicht oder nur teilweise zurückzahlt. Wer zudem nicht die Fälligkeit der Anleihe abwarten möchte, sondern vorzeitig verkauft, nimmt das sogenannte Kursrisiko in Kauf. Durch ein niedriges Zinsniveau zum Kündigungszeitpunkt ist die Anleihe weniger wert.
Sollte die Anleihe in einer Fremdwährung notiert sein, besteht darüber hinaus ein Währungsrisiko. Wenn Sie Ihr Geld in einer ausländischen Währung verleihen und es am Ende der Laufzeit wieder in Euro zurücktauschen, dann ist nicht davon ausgehen, dass der Wechselkurs beider Umtauschaktionen identisch ist. Dennoch ist die Anleihe weniger risikoreich als andere Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien. Wer die Anleihe bis zur Fälligkeit behält, erhält den angelegten Kapitalbetrag zu 100 Prozent zurück und eben natürlich nur, sofern der Herausgeber in der Zwischenzeit nicht insolvent geworden ist. Und im Insolvenzfall partizipiert der Anleger als Gläubiger, anders als der Aktionär, an der Konkursmasse.
Investmentfonds als riskante Variante zum Fondssparen
Wenn Sie nicht in Eigenregie einzelne Aktien oder bestimmte Anleihen kaufen oder in eine bestimmte Einzelimmobilie investieren möchten, können Sie stattdessen Anteile eines Investmentfonds erwerben, der seinerseits in Aktien, Anleihen oder Immobilien investiert hat. Eine Kapitalanlagegesellschaft sammelt das Geld der Anleger und investiert es anhand des vorher festgelegten Ziels. Wenn Sie Ihre Investmentfondsanteile zum Fondssparen in einem Depot verwalten lassen, kommen Sie an der Dienstleistung einer Bank nicht vorbei. Und diese Depotverwaltung und Auftragsausführung wird mit Gebühren belegt. Weil die Preise und Leistungen oftmals sehr unterschiedlich sind, sollten Sie zuvor die depotführende Bank sorgfältig auswählen. Bei größeren Aktienfonds-Einmalanlagen kann es sogar lohnender sein, die Fondsanteile über die Börse zu erwerben und so die hohen Ausgabeaufschläge der Fondsgesellschaften und Banken zu umgehen.
Erhöhte Renditechancen durch Streuung der Fondsarten
Gerade wenn Sie einen größeren Geldbetrag anlegen wollen, ist die goldene Regel: Niemals nur in ein Produkt investieren! Verschiedene Produktarten entwickeln sich je nach Marktlage durchaus unterschiedlich. Wenn Aktien beispielsweise schwächeln, haben Anleihen bessere Chancen auf gute Entwicklungen und umgekehrt. Investieren Sie nur in Aktien, kann dies in einigen Phasen zwar hohe Renditen bedeuten, in anderen Phasen wiederum auch herbe Verluste. Streuen Sie ihr Vermögen daher besser auf verschiedene Anlageformen. Diese Risikostreuung kann durch sogenannte Mischfonds erfolgen, die aus Aktien und Anleihen bestehen und bei begrenzter Risikobereitschaft die empfehlenswerte Anlageform darstellen. Dabei gilt: Je länger der Anlagezeitraum ist, desto größer kann der Aktienanteil im Fonds sein. Zum risikoarmen Fondssparen bieten sich alternativ Garantiefonds an. Sie sind eine Mischung aus Aktien- und Festzinsanlagen. Sie garantieren je nach Anbieter bis 100 Prozent des Kapitals. Für chancenorientierte Anleger sind hingegen Aktien- und Investmentfonds die bessere Wahl.