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Kapitalanlage

Welche Finanzprodukte sich zur Altersvorsorge und zum Vermögensaufbau eignen!

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 29. Oktober 2013
Lesedauer: 6 Minuten

Eine hohe Rendite und wenig Risiko – das wünschen sich Anleger zum Aufbau Ihres Vermögens oder zur Absicherung Ihres Lebensabends. Welche Finanzprodukte sich dafür eignen und welchen Einfluss Gebühren und Steuern auf die Rendite haben, können Sie hier erfahren!

Jeder Anleger sollte bei Investitionen in Geldanlagen nach einem an seine Finanzsituation angepassten Konzept vorgehen, denn die angebotenen Finanzprodukte weisen ganz unterschiedliche Vorzüge und Risiken auf. Beim Aufbau Ihres Vermögens oder zur Absicherung Ihrer Altersvorsorge müssen generell drei Zielgrößen betrachtet werden:

  • Risiko: Damit ist das Potential der Kursschwankungen gemeint. Je höher das Risiko, desto höher sind auch die Kursschwankungen.
  • Rendite: Das ist die prozentuale Wertveränderung einer Anlage über einen bestimmten Zeitraum.
  • Liquidität: Gelder, die Ihnen sehr rasch zur Verfügung stehen, sind liquide Mittel. Bei Wertanlagen ist damit gemeint, wie schnell eine Anlage in Geld umgemünzt und ausgezahlt werden kann.

Im Folgenden werden die Finanzprodukte nach diesen Kriterien verglichen.

Finanzprodukte für den Privatanleger

Die gängigsten Finanzprodukte für den Privatanleger sind Sparbücher und Tagesgeldkonten. Das sind kurzfristige Anlagen, die zu einem festgelegten Prozentsatz verzinst werden. Der Zinssatz ist variabel und wird in aller Regel alle drei Monate angepasst. Als Anleger tragen Sie so gut wie gar kein Risiko, weil in Deutschland die Einlagen durch Einlagensicherungsfonds und der Staatsgarantie so gut wie ausgeschlossen sind. Für eine langfristige Geldanlage eigenen sich diese Finanzprodukte jedoch nicht, weil sie zu wenig Rendite erbringen.

Bei Festgeldern, Sparbriefen, Bundesschatzbriefen und Anleihen handelt es sich um eine ähnliche Anlageform wie bei Tagesgeldkonten mit dem Unterschied, dass diese Anlagen eine feste und längere Laufzeit haben. Der Zinssatz fällt meistens auch etwas höher aus. Das Kapital ist bei diesen Finanzprodukten an die vereinbarte Laufzeit gebunden und kann in der Regel vorzeitig nur mit Verlust aufgelöst bzw. verkauft werden. Und das auch nur dann möglich, wenn die Anlagen börsennotiert sind, wie zum Beispiel bei Anleihen.

Welche Finanzprodukte sich für den Vermögensaufbau eignen

Ziel von Lebens- und Rentenversicherungen ist es hingegen, Vermögen aufzubauen. Diese Finanzprodukte bieten eine garantierte Mindestverzinsung an. Der Staat begünstigt die Geldanlage in Renten- und Kapitallebensversicherungen steuerlich, sobald sie eine Mindestlaufzeit von zwölf Jahren haben. Zu beachten ist dennoch, dass bei diesen Finanzprodukten zum Teil hohe Abschlusskosten anfallen. Diese werden in den ersten Jahren dem Angesparten entnommen und nur zum Teil erstattet, falls Sie den Vertrag vorzeitig kündigen wollen. Daher sollten Sie solche Produkte nur abschließen, wenn Sie einigermaßen sicher sind, die monatlichen Beiträge während der gesamten Laufzeit zahlen und auf das angesparte Kapital verzichten zu können.

UNSER TIPP:
Weil es nicht einfach ist, sich einen Überblick über die angebotenen Finanzprodukte zu verschaffen und passend für die eigenen Bedürfnisse und Ziele auszuwählen, ist es ratsam ein unabhängige Finanzberatung aufzusuchen. Dort erhalten Sie eine objektive Einschätzung der Finanzprodukte. Im Gegensatz zu Ansprechpartner aus Banken, Versicherungen und Finanzunternehmen geben unabhängige Finanzberater Empfehlungen. Sie sind keine Verkäufer von Finanzprodukten, die von ihren Arbeitgebern an der Verkaufsleistung gemessen werden. Fachwirte für eine kompetente Finanzberatung können Sie auch auf unserem Serviceportal finden!

Anlagen mit erhöhtem Risiko

Aktien bieten gegenüber den anderen Anlageformen über lange Zeiträume, meistens zehn Jahre oder länger, die beste Rendite. Allerdings können die Aktienkurse stark schwanken. Eine Investition in ein derartiges Finanzprodukt bietet sich an, wenn Sie auf Ihr Geld für einen längeren Zeitraum verzichten und auch mit kurz- oder mittelfristigen Kursrückgängen leben können. Wenn Sie in Aktien investieren möchten, sollten Sie bereits erste Erfahrungen am Kapitalmarkt gesammelt oder zumindest grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse haben. Zudem ist es erforderlich sich regelmäßig Zeit nehmen, um die Entwicklung der Aktiengesellschaft zu verfolgen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, nehmen Sie lieber eine Beratung in Anspruch. Unabhängige Finanzberater werden in ihrer Ausbildung auf die Erläuterung der Finanzprodukte geschult. So können Sie das Risiko eines Totalverlustes minimieren. Generell sollten Sie Ihr gesamtes Kapital nicht in eine Aktie investieren. Legen Sie ihr Geld stattdessen in verschiedenen Aktien, in unterschiedlichen Ländern an, um das Risiko des Geldverlustes klein zu halten.

Investmentfonds

Investmentfonds bestehen aus verschieden zusammengestellten Wertpapieren. Dieses Finanzprodukt überzeugt, weil sich das Risiko eines Totalverlustes, durch die vielen verschiedenen Wertpapiere in einem Fonds, reduzieren lässt. Wenn eine Aktie fällt, kann das durch eine andere Aktie aufgefangen werden, die im Kurs steigt. Bereits kleine Beträge, etwa ab 50 Euro, können schon in einen Investmentfonds investiert werden. Allerdings fallen Gebühren an, die sich nach Fondtyp auf 0,3 bis 2 Prozent im Jahr belaufen. Vor der Investition in einen Fonds sollten außerdem Indizes, Ratings und Performance-Einschätzungen eingeholt werden.

Strukturierte Finanzprodukte

Strukturierte Finanzprodukte kombinieren herkömmliche Anlagen, wie beispielsweise Aktien, Devisen oder Rohstoffe, mit Derivaten. Der Vorteil dieser Anlageform liegt darin, dass dank der Derivate für jede Marktentwicklung, also Trends mit fallenden oder steigenden Kursen, ein Produkt konstruiert werden kann. Damit Sie als Anleger mit derivativen Finanzprodukten eine entsprechende Rendite erzielen können, muss die erwartete Marktentwicklung eintreten. Allerdings sind strukturierte Finanzprodukte Schuldverschreibungen, sodass die Herausgeber von Wertpapieren, bei Aktien und Anleihen beispielsweise Unternehmen mit ihrem Vermögen haften müssen. Die Bonität des Herausgebers ist daher vor der Investition in solch ein Produkt zu überprüfen. Teilweise wird zusätzlich bereits beim Kauf eine Abschlussgebühr fällig. Die Gebühren von über 3 Prozent sind mit anderen Finanzprodukten im Vergleich relativ hoch und wenig transparent, weil nicht bekannt gegeben wird, wie viel Gebühren der Herausgeber bekommt. Im Grunde schließt ein Anleger mit derivativen Finanzprodukten eine Finanzwette ab, weshalb sie sich eher wenig zum Vermögensaufbau eignet. Hierfür gibt es risikoärmere Anlagemöglichkeiten.

Risiko der Finanzprodukte unbedingt abklären

Um die Finanzprodukte, ihre Vorzüge und Risiken sicher einschätzen zu können, nehmen Sie am besten eine Finanzberatung in Anspruch, die sie darüber aufklärt. Bei allen Finanzprodukten sollten dennoch immer drei Grundsätze eingehalten werden:

  • Erwerben Sie nur Finanzprodukte, die Sie verstehen und deren Risiken Sie selbst abschätzen können.
  • Beachten Sie, dass hohe Renditen meistens nur in Verbindung mit einem erhöhten Risiko zu erzielen sind.
  • Wählen Sie Kapitalanlagen nicht allein aus steuerlichen Gründen aus. Ein Anlageprojekt muss zunächst aus sich heraus einen wirtschaftlichen Nutzen bringen, ehe steuerliche Aspekte dazu kommen.

Fazit

Die meisten Menschen sind froh, wenn Sie sich nicht mehr als nötig um die Anlage Ihres Geldes kümmern müssen. Dabei ist eine gründliche Aufklärung über die Vorzüge und Risiken der einzelnen Finanzprodukte unbedingt notwendig. Einige Produkte eignen sich lediglich zur kurzfristigen Anlage, andere Produkte bringen hingegen nur eine ordentliche Rendite, wenn sie langfristig angelegt sind. Einige Geldanlagen werden sogar steuerlich begünstigt, um die zusätzliche Altersvorsorge zu fördern. In einer unabhängigen Finanzberatung können Sie sich die Produkte ausführlich erklären lassen.

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