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Kapitalanlage

Wie eine zuverlässige Aktienbewertung aussieht

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 04. November 2019
Lesedauer: 4 Minuten

Niedrige Zinsen machen es Sparern derzeit schwer, ihr Geldvermögen gewinnbringend anzulegen. Mit einem Tagesgeldkonto oder einem Sparbuch lässt sich kaum noch Rendite erwirtschaften. Trotzdem sollten Anleger nicht blind in Aktien investierten. Vielmehr kommt es auf eine verlässliche Aktienbewertung an.

Viele Verbraucher fragen sich, wie sie ihr Geldvermögen am besten anlegen, wenn die Preise sinken und ein niedriges Zinsniveau vorherrscht. Eine Anlage in Aktien kann ein lohnendes Investment sein, wenn im Vorlauf eine Aktienbewertung und die passende Auswahl an Aktien vorgenommen wurden, wie Finanzberater.net im folgenden Beitrag zeigt. Unternehmensanteile, die sogenannten Aktien, werden auf dem Aktienmarkt gehandelt. Der Aktienmarkt bietet Unternehmen dadurch die Chance, sich durch den Verkauf ihrer Anteile, mittel- und langfristig neues Kapital zu verschaffen, und ermöglicht es gleichzeitig Verbrauchern, mit dem Aktienkauf Anteile an verschiedenen Unternehmen zu erwerben.

Methoden der Aktienbewertung

Im Rahmen einer Aktienanalyse werden die Wertpapiere von Unternehmen anhand von fundamentalen oder technischen Faktoren bewertet.

Die Fundamentalanalyse ist ein Verfahren zur Aktienbewertung sowie zur Ermittlung des „inneren Wertes“ einer Aktie und berücksichtigt dabei eine Vielzahl von Einflussfaktoren zur Prognose zukünftiger Kursentwicklungen. Sie beziehen die betriebswirtschaftlichen Unternehmensdaten, die namensgebenden Fundamentaldaten, wie Umsatz, Gewinn, Liquidität und Finanzierungskraft, mit ein. Aus diesen Daten bildet der Aktienanalyst Kennziffern, wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV), die Produktivität und den Verschuldungsgrad und versucht anhand dieser Kennzahlen, Aktien zu bewerten und ihre zukünftige Kursentwicklung abzuleiten.

Im Gegensatz dazu geht die technische Analyse, die sogenannte Chartanalyse, davon aus, dass sich anhand der in Charts festgestellten Kursentwicklungen der Vergangenheit die zukünftigen Entwicklungen eines Wertpapiers prognostizieren lassen. Aus den historischen Kursverläufen werden beispielsweise Ober- und Untergrenzen von Kursverläufen in Form von Kauf- oder Verkaufssignalen abgeleitet.

Das Ziel beider Methoden der Aktienbewertung liegt darin, eine Aktie zu finden, die mit dem aktuellen Kurs unterbewertet, also eigentlich mehr wert ist.

Abgeleitete Handlungsempfehlungen

In Kombination mit Erfahrungswerten der Fundamentalanalyse oder der Chartanalyse geben Analysten Bewertung von Aktien oder Ratings verschiedener Unternehmen hinsichtlich der Entwicklung ihrer Aktien ab. Aus den Aktienbewertungen ergeben sich Handlungsempfehlungen, die sich in drei Kategorien einteilen lassen:
Die erste Kategorie ist „kaufen“ (engl. buy). Die Analysten sind dann der Auffassung, dass Anleger die Aktie des analysierten Unternehmens jetzt kaufen sollten, weil sie davon ausgehen, dass sie in Zukunft steigen wird.
Die zweite mögliche Beurteilung ist „halten“ (engl. hold) und richtet sich an Investoren, die schon Aktien eines Unternehmens halten. Demnach sollten Investoren weder etwas dazukaufen oder verkaufen.
Die letzte Kategorie der Handlungsempfehlung ist „verkaufen“ (engl. sell) und bedeutet, dass mit fallenden Kursen gerechnet wird und die Aktien daher verkauft werden sollten. Wird eine Aktie beispielsweise signifikant unter dem gehandelt wird, was ein Rating erwarten lässt, wird eine Kaufempfehlung abgegeben. Wird eine Aktie dagegen deutlich über den Schätzungen gehandelt, wird der Verkauf empfohlen.

Bedenken Sie: Aktienkurse entwickeln sich nicht immer nur in eine Richtung. Die Direktanlage in Aktien erfordert ein stabiles Nervenkostüm. Anleger müssen Schwankungen aushalten können. Wer Aktien kaufen möchte, sollte daher bereit sein, langfristig zu investieren. Außerdem erfordert die Anlage in Aktien eine permanente Beschäftigung und Information zum Thema. Wer diese Aufgabe als Anleger nicht selbst übernehmen kann oder will, kann professionellen Rat beispielsweise bei Finanzberatern einholen oder anstelle von Aktien in professionell geführte Investmentfonds investieren. Diese streuen das gesamte Kapital durch Anlage in viele verschiedene Aktien, was das Risiko verringert.

UNSER TIPP:
Im Rahmen einer Anlageberatung stellen unsere Finanzberater dem Kunden verschiedene Aktien vor und rechnen aus, mit welchen Renditen Sie bei welchem Maß an Risiko in den nächsten Jahren rechnen können. Die Anlageberatung hilft Ihnen, aus der Vielzahl an Aktien genau die richtigen herauszufinden oder entsprechende Investmentfonds zusammenzustellen.

Weiche Faktoren der Aktienbewertung

Der rechnerische Ertrag einer Aktie besteht aus der Differenz zwischen Tageskurs und Kaufkurs zuzüglich der zwischenzeitlichen Dividendenzahlungen und abzüglich der Bankengebühren. Was eine Aktie zukünftig wert ist, zeigen jedoch nicht nur die harten Kennzahlen zur Aktienbewertung. Wichtig sind auch die „weichen Faktoren“. Der Ertrag einer Aktienanlage besteht neben der Dividende aus der Aktienkursentwicklung, die positiv oder negativ auf folgende Einflussgrößen reagieren:

  • Auftragslage
  • Produkt- bzw. Branchenentwicklung
  • Konjunkturumfeld
  • politische Einflussfaktoren

Fazit

Aktien weisen ein erhöhtes Verlustrisiko, dafür aber auch eine hohe Ertragschance auf. Das Risiko besteht im schlechtesten Fall im Totalverlust des aufgewendeten Geldbetrages, die Gewinnchance ist im günstigsten Fall nach oben unbegrenzt. Auf eine fachlich ausgefeilte Aktienbewertung und auf die finanzielle Situation angepasste Investition ist deshalb zu achten. Professionellen Rat können sich Privatpersonen von unabhängigen Finanzberatern einholen.

Über unsere*n Autor*in
Finanzberater.net Team
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