Die Mutigen werden bestraft: Wer den schwierigen Schritt einer Selbstständigkeit eingeht, hat Schwierigkeiten eine vergleichbare Finanzierung für das Eigenheim zu erhalten wie ein festangestellter Beamter. Aber wie ist dennoch eine Baufinanzierung für Selbstständige möglich?
In der Regel gilt, wer eine Vollfinanzierung für sein Bauprojekt plant, weist sein Einkommen mittels Lohnzettel vor, um seine Kreditwürdigkeit zu beweisen. Selbstständige und Freiberufler haben es hier schwieriger. Sie können mitunter keine regelmäßigen Einkommen nachweisen, sodass Kreditanstalten bei einer Baufinanzierung bei Selbstständigen ganz genau hinschauen. Oft sind Risikoaufschläge die Folge aufgrund der finanziellen Ungewissheit des Selbstständigen. Eine Baufinanzierung gekoppelt an eine Lebensversicherung ist hier, wie im privaten Bereich, nicht sinnvoll. Was Sie bei einer Baufinanzierung für Selbstständige beachten müssen und mit welcher Hilfe Sie rechnen können, erfahren Sie im folgenden Artikel auf Finanzberater.net!
Baufinanzierung für Selbstständige oder Freiberufler: Vergleich und Erfordernisse
Was ist für die Baufinanzierung bei Selbstständigkeit erforderlich:
- Grundsätzlich sollte eine Selbstständigkeit von mindestens drei Jahren vorliegen.
- Ein fachkundiger Finanzberater benötigt zudem Bilanzen oder Gewinn- und Verlustrechnungen für diese Jahre.
- Bei einer Baufinanzierung für Selbstständige, wo weniger als Jahre Selbstständigkeit vorliegen, kann sich wohl möglich der Ehepartner an der Finanzierung beteiligen. Oder Sie bringen mindestens 50% Eigenkapital mit.
- Für die Banken interessant ist der Gewinn vor Steuern abzüglich 30 Prozent Altersvorsorge. So ergibt sich das Nettoeinkommen, mit dem eine Finanzierung bestritten werden kann.
Baufinanzierung im Vergleich: Selbstständiger oder Freiberufler?
Banken schätzen Selbstständige und Freiberufler unterschiedlich ein. Freiberufler wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Gutachter haben es in der Regel einfacher an einen Kredit zu gelangen. Sie gehören nicht zu den von den Banken klassifizierten Risikogruppen. Diese sind z.B. selbstständige Händler, Handwerker oder Unternehmer in den Bereichen Gastronomie oder Kurierdienste.
Baufinanzierung für Selbstständige: Was wird finanziert und sieht es mit staatlicher Unterstützung aus?
Finanziert werden in der Regel Bauprojekte oder der Kauf von bereits gebauten Objekten. Darunter zählen somit Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen oder Wohn-/Geschäftshäuser. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Wohneigentum selbst genutzt, vermietet oder gewerblich genutzt wird. Auch eine Anschlussfinanzierung ist für Selbstständige kein Problem, solange die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind.
Allerdings verhält es sich schwieriger eine Baufinanzierung für Selbstständige zu erhalten, wenn reine Gewerbeimmobilien (z.B. eine Werkstatt) erworben werden sollen. Die Rentabilität dieser Immobilien sind für Kreditanstalten zu ungewiss und das Ausfallrisiko ist zu hoch.
Um so besser, dass auch Selbstständige und Freiberufler Zugang zu staatlichen Finanzierungsprogrammen haben. Hier existieren günstige Kredite der KfW-Bank oder Förderprogramme von Bund und Länder! Diese sind meist einkommensunabhängig und daher ideal geeignet für Selbstständige. Die Förderprogramme unterstützen besonders ökologische oder energetisch-effiziente Bauten.