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Die staatlich geförderte Rürup-Rente: Steuer richtig einschätzen

Finanzberater.net Team
Verfasst von Finanzberater.net Team
Zuletzt aktualisiert: 29. Oktober 2013
Lesedauer: 5 Minuten
Mit der Rürup-Rente können Sie Steuer sparen: Ein Vorteil, den insbesondere Menschen mit einem hohen Einkommen zu spüren bekommen. © Finanzberater.net

Staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte stellen eine Möglichkeit dar, Ihre private Rente auf verschiedene Weise aufzustocken. So können Sie mit der Rürup-Rente Steuern sparen, indem Sie Anteile Ihrer Beiträge absetzen lassen. In welcher Höhe dies möglich ist, erfahren Sie auf Finanzberater.net!

Mit der Rürup-Rente können Sie Steuer sparen: Ein Vorteil, den insbesondere Menschen mit einem hohen Einkommen zu spüren bekommen. © Finanzberater.net

Mit der Rürup-Rente können Sie Steuer sparen: Ein Vorteil, den insbesondere Menschen mit einem hohen Einkommen zu spüren bekommen. © Finanzberater.net

Da Freiberufler und Selbstständige die Riester-Rente nicht abschließen dürfen, hat die Regierung eine staatlich geförderte Alternative für sie eingeführt. Die Rürup-Rente ist auch als Basis-Rente für diesen Kreis von Personen gedacht, welche nicht an der gesetzlichen Rentenversicherung teilhaben können. Im Unterschied zur Riester-Rente besteht bei der Rürup-Rente vor allem ein Steuervorteil: Sie erhalten keine Zuschüsse, können jedoch sehr hohe Beiträge steuerlich absetzen. Dies kann sowohl Selbstständige und Freiberufler, aber auch gut verdienende Arbeitnehmer zum Abschluss eines solchen Vertrages motivieren. Wie hoch bei der Rürup-Rente die Steuern ausfallen, lesen Sie im folgenden Beitrag!

Rürup-Rente: Steuer in der Einzahlungsphase

Die Möglichkeit, bei der Rürup-Rente Steuern zu sparen, macht sie besonders für Menschen mit einem hohen Einkommen attraktiv: Bis zu einer Höchstgrenze von 20.000 pro Jahr für Alleinstehende beziehungsweise 40.000 für Ehepaare können die Einzahlungen in die Rürup-Rente anteilig als Sonderausgaben beim Finanzamt geltend gemacht werden. Der Anteil beträgt aktuell 76% (15.200 Euro); bis zum Jahr 2025 wird der Umfang dieser Vergünstigung jedoch schrittweise jährlich um 2% steigen, bis 100% erreicht werden. So können Sie den Anteil des zu versteuernden Einkommens entsprechend senken, was für Menschen mit einer hohen Steuerlast besonders attraktiv ist.
Durchschnittlich Verdienende profitieren jedoch wenig, Geringverdiener unter Umständen auch gar nicht von diesem Vorteil. Besonders bei Arbeitnehmern kommt der Aspekt der gesetzlichen Rentenversicherung hinzu: Beiträge für diese oder für ein berufsständisches Versorgungswerk müssen sie ebenso für den absetzbaren Betrag anrechnen lassen, wodurch die Vergünstigung bei der Rürup-Rente viel geringer ausfällt.

Beachten Sie: Um den Steuervorteil überhaupt nutzen zu können, müssen Sie die Einzahlungen für Ihre Rürup-Rente in Ihrer Steuererklärung in der Anlage Vorsorgeaufwand als Sonderausgaben angeben und mit einem Kontoauszug von der Versicherungsgesellschaft nachweisen!

UNSER TIPP:
Inwieweit sich die Rürup-Rente hinsichtlich der Steuer für Sie lohnt, sollte individuell ausgerechnet werden. Hierbei sollten ebenso Ihre Familiensituation und die Höhe der Beiträge sowie die Inanspruchnahme anderer Altersvorsorgeprodukten berücksichtigt werden! Für eine umfassende und individuelle Beratung können Sie hier auf unserem Portal vertrauenswürdige wie kompetente Finanzberater kontaktieren!

Besteuerung der Rürup-Rente im Alter

Die oben genannten Vergünstigungen gelten jedoch vor allem für die Einzahlungsphase. Genauso wie die gesetzliche Rente gilt hierbei die Reform der Besteuerung des Alterseinkommens: Nach Renteneintritt werden die Einkünfte der Rürup-Rente komplett für die Steuer berücksichtigt. Der derzeitige Anteil beträgt 66%. Dieser wird jedoch bis 2020 um 2% und danach um 1% pro Jahr angehoben, sodass Sie in 2040 Ihre kompletten Auszahlungen nach Ihrem persönlichen Steuersatz versteuern müssen. Der Anteil bleibt jedoch so hoch, wie er zu Beginn des Ruhestands war, und kann nicht mehr angehoben werden. Im Internet finden Sie bereits Rürup-Rechner, mit welchen Sie einschätzen können, wie hoch Ihre Einkünfte der Rürup-Rente die Steuer berücksichtigend ausfallen werden. Einzelne Anwendungen geben auch Auskunft über die genaue Steuerersparnis und die damit einhergehende persönliche Förderquote.

Beachten Sie: Wenn Sie in Ihre Rürup-Rente eine zusätzliche Berufsunfähigkeitsversicherung integrieren, werden die Beiträge hierfür in der Einzahlungsphase genauso besteuert. Im Alter werden die Einkünfte aus dieser Zusatzversicherung jedoch voll versteuert, wodurch die Rente geschmälert wird. Wie hoch die Rente ausfallen wird, hängt zudem von den Bedingungen des einzelnen Vertrags ab. Einen Test der Rürup-Renten können Sie an dieser Stelle finden.

Im Übrigen: Es gibt einen weiteren Personenkreis, der von der Rürup-Rente in Sachen Steuer besonders profitiert. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die sich kurz vor dem Renteneintritt befinden, und für eine Abfindung beispielsweise bei Auszahlung der Kapitallebensversicherung ab dem 60. Lebensjahr Steuervorteile suchen. So können insbesondere Ehepaare sehr hohe Summen steuerlich absetzen und bei einem noch geringen zu versteuernden Anteil in die Rente eintreten!

Fazit

Die Rürup-Rente ist in Sachen Steuer besonders lukrativ. Bei keiner anderen staatlich geförderten Form der Altersvorsorge können Sie so hohe Summen steuerlich absetzen. Inwieweit sich diese Vorteile der Rürup-Rente für Sie lohnen, sollte jedoch individuell berechnet werden. Beachten Sie, dass die Besteuerung im Alter künftig höher ausfallen wird! In der Einzahlungsphase wird der absetzbare Anteil jedoch ebenso angehoben, wodurch Personen mit einer hohen Steuerlast besonders profitieren!

Über unsere*n Autor*in
Finanzberater.net Team
Finanzberater.net ist das Branchenverzeichnis für Berater im Finanzsektor. Die Redaktion von Finanzberater.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Finanzthemen wie Krediten, Kapitalanlagen und Versicherungen.