
Gold gilt für viele als sichere Geldanlage. Besonders in Krisenzeiten, bei sinkenden Aktienkursen und schwankendem Eurokurs steigt die Nachfrage nach Gold als Investment. Was Sie hierbei beachten müssen, erfahren Sie auf Finanzberater.net.
In Zeiten geringer Kapitalmarktrenditen und großer Unsicherheiten in die Währung setzen viele Anleger auf als sicher und stabil geltende Investments in Sachwerte wie Immobilien, Kunstobjekte, Antiquitäten oder Oldtimer. Dagegen scheuen gerade deutsche Anleger das Investment in Aktien oder Derivaten. Gold steht jedoch in dem Ruf, ein solides Investment zu sein sodass es vielfach als „Krisenwährung“ angesehen wird.
Die verschiedenen Formen des Goldinvestments
Wer ein Goldinvestment erwägt, denkt meist an physisches Gold in Form von Münzen, Barren oder Schmuck. Als „Papiergold“ gelten Zertifikate, Optionen und Warentermingeschäfte, bei denen Gold als Basiswert dient. Eine indirekte Form des Goldinvestments ist der Kauf von Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsaktivitäten schwerpunktmäßig auf die Prospektion und Ausbeutung von Goldvorkommen ausgerichtet sind. Solche Goldminenaktien sind meist in den USA, Großbritannien, Kanada, Australien und Südafrika börsennotiert. Deutsche Privatanleger und hiesige Aktienfonds beachten dieses „Papiergold“ jedoch kaum und nutzen es allenfalls zur Beimischung innerhalb großvolumiger Portfolios. Private Anleger setzen vorwiegend auf physisches Gold in Form von Barren, Anlagemünzen oder Schmuck.
Physisches Gold als Geldanlage
Bei der Bewertung eines Investments spielen Sicherheit und Rendite zumeist eine wesentliche Rolle. Da diese Anlageziele einen gewissen Gegensatz darstellen, gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Chance und Risiko zu finden.
Nicht selten glauben Anleger, dass Goldschmuck eine sinnvolle Geldanlage darstelle. Dabei ist jedoch zu beachten, dass im Anschaffungspreis des Schmucks zu einem erheblichen Teil auch die Vergütung des Goldschmiedes bzw. des Juweliers enthalten ist und zusätzlich noch die Handelsspanne des Verkäufers anfällt. Der Preis für Goldschmuck ist also wesentlich höher als der Materialwert des verarbeiteten Goldes. Da bei einem Wiederverkauf jedoch – von klassischen Antiquitäten abgesehen – meist lediglich der aktuelle Kurswert des verarbeiteten Goldes bezahlt wird, ist Goldschmuck unter Anlagegesichtspunkten kaum lohnend.
Bei klassischen Anlagemünzen, von denen es meist Prägungen zu 1/4, zu 1/2 oder 1 Feinunze (= 31,1 g) gibt, steht der nach dem Feingoldgehalt berechnete Goldkurs im Vordergrund. Die Wertentwicklung von Anlagemünzen folgt meist unmittelbar der Entwicklung des Goldkurses. Dabei ist zu beachten, dass die Münzen meist mindestens zwischen 7 und 20 % teurer sind als dies dem aktuellen Goldpreis entspricht. Dabei ist die Differenz zwischen Kaufpreis und Kurs umso höher, je geringer das Münzgewicht ist. Bei Sonderprägungen kann die Differenz wesentlich höher sein, sodass diese unter Renditeaspekten meist uninteressant sind. Zu dem beliebtesten Anlagemünzen gehören
– der südafrikanische Krügerrand;
– der American Eagle aus den USA;
– das kanadische Maple Leaf;
– der australische Nugget;
– der Wiener Philharmoniker aus Österreich;
Barrengold für Privatanleger gibt es in Stückelungen zu 1, 5, 10, 50, 100 und 500 g sowie als Kilobarren. Hier ist die Differenz zwischen Kaufpreis und Goldkurs meist geringer als bei Anlagemünzen.
Die richtige Bezugsquelle für physisches Gold
Beim Goldkauf sollten Sie darauf achten, unmittelbar bei einer Scheideanstalt oder einer Bank zu kaufen. In Online-Preisvergleichen gibt es auf seriösen Handelsplattformen wie www.feingoldhandel.de, www.gold.de und www.goldpreis.de eine aktuelle Übersicht über den Goldkurs. Diese Anbieter haben sich zudem als zuverlässig und kompetent erwiesen. Beim Goldkontor Hamburg gibt es sogar eine Hotline, bei der sich Interessierte telefonisch beraten lassen können.
Für und Wider eines Goldinvestments
Wer in Gold investiert, muss wissen, dass Gold keine automatische Rendite wie Zinsen oder Dividenden abwirft. Gewinne entstehen ausschließlich durch Kurssteigerungen. Zudem können renditemindernde Lager- und Versicherungskosten anfallen. Kursgewinne sind zudem keineswegs selbstverständlich sondern entstehen nur, wenn das Timing beim An- und Verkauf stimmt. Da manchmal längere Negativtrends abzuwarten sind, sollte ein Goldinvestment nur stattfinden, wenn das investierte Geld auch längerfristig nicht benötigt wird. Der Goldkurs unterliegt starken Schwankungen, die manchmal rein spekulativ verursacht sind und nicht rational erklärt werden können. So stieg der Goldkurs von 2001 bis 2012 von 290 auf über 1300 Euro, während er zwischen 1980 und 1996 um rund 50 % fiel. Ein totaler Wertverlust des Goldes ist jedoch höchst unwahrscheinlich, sodass Gold – jedenfalls zur Beimischung – in einem gut strukturierten Portfolio durchaus seinen Platz hat.